Tierheim Krefeld - Ein Platz für Hunde

Die Aufnahmestation ist für 80 000 Euro saniert worden. Die alten Zwinger waren feucht und marode.

Krefeld. Kira inspiziert schon mal die neuen, noch leeren Boxen in der Aufnahmestation des Tierheims. Die liebenswürdige, ruhige Staffordshire-Dame ist wegen ihres Alters nicht mehr vermittelbar und inzwischen als Haushund vom Team adoptiert.

Ende September ist der alte Trakt am Flünnertzdyk zunächst entkernt und in den vergangenen Wochen für rund 80 000 Euro wieder fachgerecht aufgebaut worden. Notgedrungen.

„Durch die damalige Wahl eines ungeeigneten Baumaterials und der fehlerhaften Ausführung durch die Baufirma war der 1992 erst errichtete Anbau schon seit Jahren sanierungsbedürftig“, sagt Dietmar Beckmann.

Der seit fünf Jahren offiziell im Ruhestand befindliche ehemalige Tierheimleiter fungiert als Bindeglied zwischen Tierheim und Vorstand und steht seinem Nachfolger Frank Schankat mit Rat und Tat zur Hilfe. So hat er die Planung und Ausführung des im vergangenen Jahres eröffneten Katzenhauses initiiert und begleitet. Aktuell beaufsichtigt er die Sanierung der Hundeaufnahme-Station.

„Eigentlich hätten wir uns dieses neu Bauvorhaben gar nicht leisten können, wir zahlen schließlich noch längere Zeit das Katzenhaus ab“, erzählt Beckmann. Die Aufnahmestation für die Hunde ist jedoch schon fast von Anfang an finanziell „ein Faß ohne Boden“ gewesen. „Kurz nach der Fertigstellung zeigten sich bereits erste Schäden am Mauerwerk.

Die Risse wurden immer tiefer, immer häufiger fielen reihenweise Fliesen in die Hundeboxen, das Mauerwerk war feucht und bröselig, selbst die Fläche unter den Fliesen schimmelte.“ Das Tierheim verklagte die Baufirma. Ohne Erfolg.

„Die Firma war zwischenzeitlich in Konkurs gegangen und eine Haftpflichtversicherung bestand nicht.“ Also musste der Tierschutzverein als Träger des Heims jedes Jahr aufs Neue Geld für notdürftige Reparaturen aufbringen.

So sollte es auch in diesem Jahr sein. Doch dann kam dem Verein die Landesregierung zur Hilfe. Die legte Anfang August ein Förderprogramm für hilfsbedürftige Tierheime auf. Danach bezuschusst das Land einmalig in diesem Jahr bauliche Maßnahmen zur Verbesserung tiergerechter Unterbringung mit bis zu 80 Prozent, maximal mit 40 000 Euro. Beckmann: „Mitte September lag dem Land unsere Planung vor, Ende September konnten wir anfangen zu bauen.“

In Kürze können die herrenlosen oder von Amtswegen eingezogenen Hundeschnauzen wieder nach Einlieferung in der Aufnahmestation untergebracht werden. Das Mauerwerk ist solide neu hochgezogen und gedämmt, Fenster statt Glasbausteine sorgen für Frischluft und genügend Tageslicht, der Boden ist dreifach isoliert und die neuen hellgrauen Kacheln sind wie in Schwimmbädern ohne Hohlraum geklebt. Rolladen Pasch hat ein einbruchssicheres Rolltor gestiftet. „Hier kommt keine Feuchtigkeit mehr rein“, sagt der 71-Jährige erleichtert.

Jetzt muss der Verein nichts mehr für Flickschusterei aufbringen, aber den Eigenanteil von 40 000 Euro bezahlen. „Wir sind deshalb auf die Unterstützung der Krefelder Bürger und Firmen angewiesen“, sagt der Gründer des Tierheims. Dazu bietet der Verein neuerdings Patenschaften an. Mit einer einmaligen Zahlung können sich Spender an den Versorgungskosten eines einzelnen Tieres oder eines ganzen Geheges beteiligen.

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