Benefiz Theaterstück kommt in die Zoo-Savanne

In „Benefiz — Jeder rettet einen Afrikaner“ geht es ums Sammeln von Spenden. Damit kennt man sich auch im Tierpark aus — und zeigt das Schauspiel zwischen Nashorn, Kudu und Strauß.

Benefiz: Theaterstück kommt in die Zoo-Savanne
Foto: Matthias Stutte

Krefeld. Nach vier Spielzeiten von „Benefiz — Jeder rettet einen Afrikaner“ am Theater Krefeld/Mönchengladbach gibt es für die Schauspieler keine Überraschungen mehr. Die Nachfrage beim Publikum war groß, das Stück blieb ein Erfolg und fand so immer wieder einen Platz auf dem Spielplan. Nun soll endgültig Schluss sein — und zwar mit einer absoluten Überraschung für die Mimen, genauso wie für die Zuschauer.

Denn Ingrid Lausunds Satire über fünf Menschen, die Spenden für eine Schule in Guinea Bissau sammeln wollen, wird am 11. Juni sozusagen mitten in Afrika gespielt: Zwischen dem Gehege von Nashorn-Dame Nane und der neu angelegten Savannenlandschaft mit Kudus, Impalas und Straußenvögeln.

„Es ist für uns eine Freude, eine schöne Irritation des Alltags. So etwas wird es nie wieder geben: links ein Nashorn, auf der anderen Seite die Afrika-Wiese und dazu die Abendsonne“, sagt Schauspieldirektor Matthias Gehrt über den ungewöhnlichen Ort für die Abschlussvorstellung und das erhoffte gute Wetter. Zu Letzterem meinte Zoo-Direktor Wolfgang Dreßen gestern nur: „Das Tief tobt sich jetzt aus und dann ist es weg.“

Dreßen ist der Initiator für die aktuelle Kooperation von Zoo und Theater. Nachdem er selbst das Stück gesehen hatte, kam ihm die Idee für die Zusammenarbeit. „Mit Spendensammeln kennen wir uns auch aus, weil wir neben unseren Bildungsaufgaben auch Artenschutzeinrichtung sind und uns für bedrohte Tierarten in der dritten Welt einsetzen“, erläutert Dreßen, „und ob man nun für eine Schule in Afrika sammelt oder für Sumatra-Tiger oder Baumkängurus in Papua-Neuguinea, es sind die gleichen Menschentypen, die sich bei solchen Aktionen begegnen.“ Im Stück heißt das konkret: Persönliche Eitelkeiten können schon einmal die gute Sache aus dem Blick geraten lassen.

Für die Freiluftvorstellung werden dort, wo demnächst die Afrika-Lodge entstehen soll, Bühne und Bänke fürs Publikum aufgebaut. Die fünf Darsteller, die sich schon vor Ort umgeschaut haben, werden akustisch verstärkt. Für sie könnten die außergewöhnlichen Umstände neue Spannung in ein Stück bringen, dass sie nach so langer Zeit selbstverständlich wie im Schlaf beherrschen.

Es sei für die Schauspieler ein bisschen wie „Freiflug, aber das ist auch der Kick — was, wenn ein Nashorn schreit, brüllt oder was auch immer die tun?“, sinnierte Gehrt bei der Präsentation des Projekts. „Sie fiepen“, klärt Dreßen daraufhin lächelnd auf, schränkt aber gleich ein, dass Nane vermutlich so entspannt sein wird wie immer. Aber er kann sich sehrwohl vorstellen, dass es spontane Spezialeffekte beispielsweise von den Straußenvögeln geben könnte, die derzeit mit ihrem Nachwuchs durch die Anlage stolzieren.

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