Beschwerde Theaterbesuche mit Hindernissen: Der Parkhaus-Ärger geht weiter

Für Sigrid Siever gibt es nach der Berichterstattung in der WZ erneut eine böse Überraschung am Theaterabend.

Sigrid Siever ist passionierte Besucherin des Krefelder Theaters und bemängelt den umständlichen Zugang für Gehbehinderte zur Theater-Tiefgarage. Archiv

Sigrid Siever ist passionierte Besucherin des Krefelder Theaters und bemängelt den umständlichen Zugang für Gehbehinderte zur Theater-Tiefgarage. Archiv

Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Nachdem die WZ am 14. März von der 85-jährigen Sigrid Siever berichtet hatte, erhoffte sich die Theaterliebhaberin, dass sich die Parksituation für sie zum Besseren ändert. Die Rentnerin, die ein Theaterabonnement besitzt, hatte sich beschwert, dass die Türen und damit der Zugang zum Seidenweberparkhaus abends nach der Theatervorstellung geschlossen waren.

Für die 85-Jährige, die nicht mehr ganz so gut zu Fuß unterwegs ist, ist das ein großes Problem, da der Zugang über die Rampe zu steil für die Krefelderin ist. Vor Kurzem beschloss Siever, wieder ins Theater zu gehen. Rio Reiser stand auf dem Programm, und die Rentnerin freute sich nicht nur auf das Stück, sondern auch über ein Schild, das am Parkhaus hing und darauf hinwies, dass die Türen des Parkhauses bis 24 Uhr geöffnet sind: „Da war ich schon erleichtert. Denn außerhalb des Parkhauses habe ich keine Parkplätze in Reichweite zum Theater gefunden“, so Siever.

Als das Stück zu Ende war, ging die Kulturliebhaberin mit einer großen Anzahl an Leuten zum Seidenweberhaus: „Wir fuhren nach unten und wollten ins Parkhaus. Doch die Tür war erneut zu.“ Und das, obwohl das Stück schon weit vor 24 Uhr, gegen kurz nach zehn, zu Ende war.

Für die Rentnerin war das ein Schock. Denn, wie sie kurze Zeit später herausfand, auch der Weg durch das andere Treppenhaus, den sie beim letzten Mal zurücklegen musste, war verschlossen. „Ich war ganz verzweifelt und wusste gar nicht, was ich machen soll“, berichtet die 85-Jährige.

Ihr Glück war eine junge Frau, die der Rentnerin die steile Rampe hinunter und somit zum Auto half: „Wenn die Frau mir nicht geholfen hätte, wäre ich nicht zu meinem Auto gekommen.“ Nochmal Glück gehabt — aber trotzdem ist die Rentnerin enttäuscht: „Warum hängen die ein Schild ins Parkhaus, wenn sie doch früher abschließen?“

Um sich zu versichern, dass die Türen wirklich offen bleiben, sprach die Rentnerin extra die Theaterangestellten an, die ihr zusicherten, dass sie den Pförtner noch mal daran erinnern werden. Da das Parkhaus nicht vom Theater betrieben wird, war das die einzige Möglichkeit für das Theater, Siever zu helfen. Der Betreiber des Parkhauses war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

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