Stadtgeschichte Von Briefen, Telefonen und dem Verkehr

Krefeld · Am Samstag geht es im Stadtarchiv um die technischen Entwicklungen in Krefeld.

 Christoph Moß, stellvertretender Leiter des Stadtarchivs, wird mit seinen Mitarbeitern den Besuchern Einblicke in die Historie der Krefelder Massenkommunikation und Mobilität gewähren.

Christoph Moß, stellvertretender Leiter des Stadtarchivs, wird mit seinen Mitarbeitern den Besuchern Einblicke in die Historie der Krefelder Massenkommunikation und Mobilität gewähren.

Foto: Lothar Strücken

Kaum mehr vorstellbar, dass sich die Menschen vor 200 Jahren noch in ausgedehnten Briefwechseln austauschten, dabei tage- oder wochenlang auf eine Antwort warteten. Ganz anders als heute, wo in Abständen von Sekunden die Kurznachrichten durch den Äther jagen. Die Geschichte der Kommunikation in Krefeld beleuchtet am Samstag auch das Stadtarchiv. Der bundesweite 10. Tag der Archive trägt den Titel: „Kommunikation. Von der Depesche bis zum Tweet.“ Die Speicher der Krefelder Stadtverwaltung werden für Interessierte von 11 bis 17 Uhr geöffnet.  An der Girmesgath wird dann neben dem Thema Kommunikation aber auch der Verkehr eine große Rolle einnehmen. „Die Öffentlichkeit soll bei uns mal hereinschnuppern können. Wir wollen eine historische Ausstellung und Quellen präsentieren“, sagt Christoph Moß, stellvertretende Leiter des Stadtarchivs.

Historische Filmaufnahmen werden in Dauerschleife gezeigt

Neben alten Dokumenten wird es auch digitalisierte Filmaufnahmen in Dauerschleife zu sehen sein. Die Besucher können auch einen Blick in die Arbeitsabläufe werfen, wie die Akten archiviert werden. Dabei können sich die Interessierten selbst bei einem Exemplar versuchen. Kinder können Siegel ausmalen und stempeln. Außerdem wird es ein Rätsel zu lösen geben für zwei Gruppen an sechs Personen.

Die Geschichte der Zeitung ist schon mehr als 210 Jahre alt. Das erste Blatt, die „Politische und literarische Iris vom Niederrheine“, erschien 1799. Es folgte ein „Intelligenzblatt für den Bezirk Crefeld und die umliegende Gegend.“, ab 1807 das „Crefelder Wochenblatt.“ Über den „Rheinischen Verfassungsfreund“ und die „Niederrheinische Volkszeitung“, den „Generalanzeiger“ bis hin zu den noch heute publizierten Ausgaben der „Westdeutschen Zeitung“ (seit 1936) und „Rheinischen Post“ (seit 1946).

Wesentlich später begann das Zeitalter der Telekommunikation. Der erste Telegrafenmast wurde 1856 an der Friedrichstraße errichtet. 1882 gab es das erste Telefon, eine Fernsprechanlage mit 83 Endstellen. Vor allem die Unternehmer waren die ersten Nutzer dieser Technologie. 1893 waren es schon 693 Anschlüsse. Das „Fräulein vom Amt“, das damals die Telefonate zustellte, nahm den Dienst auf.

Die Post wurde, erstmals urkundlich erwähnt, um 1639 zwischen Krefeld und Uerdingen versendet. 1740 eröffnete die Filiale eines preußischen Postamtes. Immer mehr Verbindungen in andere Städte kamen im Laufe der Jahr hinzu. Mehrere Postämter werden eingerichtet, ab 1886 auch privat geführte, die jedoch um 1900 wegen der Einführung des Postzwangs für Ortspost ihre Geschäftsgrundlage verloren. 1953 wurde das Postamt am Ostwall nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wieder eröffnet.

Der Verkehr fand 1759 mit dem Aufstellen von Straßenlaternen seinen Anfang. Die Eisenbahn kommt 1849 dazu. Dampfeisenbahnen und Pferdebahnen verbanden die innerstädtischen Ziele. Elektrische Bahnen gibt es seit 1900. Der Rheinhafen kam 1905 hinzu, der Flugplatz Bockum 1918. Der Autobahnanschluss erfolgte schließlich 1972.

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