Prävention Polizei verrät Tricks der Taschendiebe

Krefeld · Krefelder Bürger werden achtsamer.

 Claudia Borgsmüller und Hans Schneider von der Krefelder Polizei informierten Passanten.

Claudia Borgsmüller und Hans Schneider von der Krefelder Polizei informierten Passanten.

Foto: Andreas Bischof

Freitag war Aktionstag am Hauptbahnhof. Vier Stunden hieß es: „Augen auf und Tasche zu! Langfinger sind immer unterwegs.“ Mitten im Durchgangsverkehr klärt die Polizei die Passanten auf. Im Rahmen der landesweiten Kampagne der Polizei NRW wird zu erhöhter Achtsamkeit ermahnt. Unterstützt wurde die Polizei dabei von der Bundespolizei und dem Kommunalen Ordnungsdienst der Stadt Krefeld.

Jetzt sind die Tricks und Kniffe der Taschendiebe kein großes Geheimnis mehr. Viele Bürger sind schlauer und haben ihre Taschen umso mehr im Blick. Hans Schneider von der Kriminalprävention spielt selbst Taschendieb und zieht den Leuten ihre Portemonnaies und Handys aus den Taschen. Die Reaktionen sind in der Regel jedoch positiv. Die 16-jährige Merle wird so auf ihre offene Tasche aufmerksam, die nur so zum hineingreifen einlädt. Ein Fehler, den sie gerne korrigiert. Oft sind es jedoch zwei bis drei Täter. Der eine sucht den Körperkontakt, rempelt das Opfer an oder fragt um Hilfe. Wenn er dann etwas aus der Tasche zieht und das Opfer reagieren will, hat schon ein zweiter die Beute in seiner Hand und ist auf und davon. Gerade im öffentlichen Reiseverkehr sind Rempeln und naher Körperkontakt normal und fallen häufig nicht auf. Darum ist die Polizei am Freitag auch in Bussen und Bahnen unterwegs gewesen, um aufzuklären.

„Man muss die Krefelder loben“, sagt Claudia Borgsmüller (Kriminalprävention), „viele tragen ihre Taschen mittlerweile bewusster.“ Die bereits jahrelange Informationsarbeit trägt Früchte: In den letzten Jahren gingen die Delikte deutlich zurück. Waren es 2017 noch 435 Meldungen, gab es 2018 nur noch 311. Der Passant Mario Bott, beim Kaffeekauf von Schneider „bestohlen“, stimmt Borgsmüller zu. In seiner Tasche sind Wertsachen noch einmal extra mit Reißverschluss gesichert. Und trotzdem: „Es ist kein schönes Gefühl, dass jemand einen bestehlen will.“ In der Regel hat er, wie viele andere auch, seine Hand auf der Tasche und trägt sie vorne am Körper.

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