Wirtschaft Tamasu will in Krefeld wachsen

Nach dem Umzug von Moers soll der Onlinehandel mit Tischtennisprodukten vom Businesspark Fichtenhainer Allee laufen und ein Flagshipstore in Bockum entstehen.

Krefeld. Zwölf Touren mit einem Sattelschlepper, zehn Fahrten mit einem Siebeneinhalb-Tonner und unzählbar viele mit den eigenen Firmenlieferwagen hat alleine der Umzug des Lagers der Tamasu Butterfly Europa GmbH von Moers in die neue Firmenzentrale im Businesspark Fichtenhainer Allee gebraucht. Mittlerweile sind die Hochregale auf 25 000 Kubikmetern Hallenfläche vollgepackt mit Kartons.

Der Versand von Tischtennis-Zubehör aller Art an Großhändler in Europa, Afrika, Russland, Asien, im Nahen Osten oder in den Vereinigten Staaten läuft bereits. Und ab Juli soll auch der Online-Shop, der bisher von einem Dienstleister übernommen wurde, von hier aus laufen. „Es ist eine neue Herausforderung. Wir rechnen zunächst mit hundert Paketen am Tag, die direkt an die Endkunden rausgehen“, sagt Prokurist Hans-Joachim Nolten über die kommenden Entwicklungen im Unternehmen, für die in den neuen Gebäuden nun genug Platz ist.

Der Umsatz des Unternehmens wuchs in fünf Jahren um 60 Prozent

Das Wachstum von Tamasu Butterfly Europa war der Hauptgrund für den Umzug von Moers nach Krefeld. Der Umsatz sei in den vergangenen fünf Jahren um 60 Prozent gestiegen. „Und wir wollen weiter Marktanteile gewinnen. Das ist unser Anspruch“, sagt Nolten, der dementsprechend eine steigende Zahl von Mitarbeitern um sich versammelt hat.

Mittlerweile sind es rund 30 Männer und Frauen, für die er auch größere Büroflächen brauchte, und gleichzeitig stieg der Bedarf an Lagerflächen zunehmend. „In Moers war es aber nicht möglich zu erweitern. Ein anderes passendes Grundstück war dort nicht zu finden, und es war keine Lösung, Lager weiter über Deutschland zu verteilen“, begründet Nolten die Entscheidung für den Neubau in Fichtenhain mit günstiger Anbindung an den Flughafen Düsseldorf. Tische, Bälle, Produkte wie Tischreiniger oder Gummipflege gehören genauso zum Sortiment wie die komplette Sportbekleidung oder der Roboter Amicus, der mit Aufschlag, Top-Spin, Unterschnitt und vielem mehr ganze Spielabläufe eines Gegners simulieren kann. Die beiden Säulen des Unternehmens seien aber weiterhin Hölzer und Beläge, aus denen sich die aktiven Spieler ihren eigenen Schläger zusammenstellen, sagt Nolten. „Da sind wir führend in der Welt.“

Bei der japanischen Mutter Tamasu Co. in Yanai werden die Hölzer „fast per Hand hergestellt“. Es ist ein traditionelles japanisches Handwerk, bei dem das Holz nicht mit Sägen, sondern mit Messern geschnitten wird und die verschiedenen Holzfurniere individuell geklebt wird. Wie genau, das sei „Firmengeheimnis“. Dabei werden Kunstfasern wie Carbon mitverarbeitet. „Das ist unsere Spezialität.“

Ausrüster von Timo Boll und Teams bei WMs und Olympischen Spielen

Tamasu Butterfly rüstet beispielsweise die Tischtennis-Spieler bei Bayer Uerdingen komplett aus. Genauso ist es mit der Bundesligamannschaft von Borussia Düsseldorf, zu der der bisher erfolgreichste deutsche Tischtennisspieler Timo Boll gehört. Außerdem war das Unternehmen unter anderem Ballausrüster der vergangenen Weltmeisterschaften und Textilausrüster der Herren- und der Damen-Nationalmannschaft bei den Olympischen Spielen. 150 Millionen Menschen spielen weltweit aktiv Tischtennis — vor allem in Asien. Aber Deutschland ist mit seinen rund 500 000 aktiven Spielern für Tamasu Butterfly ein Riesenmarkt.

Acht Partner als Großhändler hat das Unternehmen bundesweit. In Frankreich sind es drei. „Und wie der für uns zweitwichtigste Markt Großbritannien sich nach dem Brexit entwickelt, muss man sehen“, sagt Nolten.

Was Einzelhandel, Beratung und Service-Angebote wie das Kleben von Hölzern und Belägen angeht, wird es im März noch einen Umzug geben. Der Flagship-Store wird von Moers an die Schütenhofstraße in Bockum — in der Nähe des Badezentrums — verlagert.

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