Tag der deutschen Einheit: Stolz auf die Tradition der Toleranz

Zum Feiertag spielen die Sinfoniker und OB Kathstede lobt das Engagement der Krefelder.

Krefeld. "Der 3. Oktober, das ist kein Datum, das kalt lässt", so Oberbürgermeister Gregor Kathstede zu Beginn seiner Ansprache im Seidenweberhaus. "Wir können stolz sein auf unsere demokratische Tradition in der es für Extremismus keinen Raum gibt".

Er erinnerte daran, dass viele von uns Zeitzeugen eines der größten Ereignisse der deutschen Nachkriegszeit geworden sind und spannte den Bogen vom Jahre 1961, als die ersten Steine der Berliner Mauer aufeinander gesetzt wurden bis zu den Ereignissen des Jahres 1989. Man könne sich "nichts vorstellen, was einen Nationalfeiertag mehr zu feiern berechtigt als die Wiedervereinigung".

Kathstede hob in seiner Rede auch die Leistungen der Krefelder hervor, von der Tradition der Toleranz, die die Stadtgeschichte seit Jahrhunderten mitbestimmen bis hin zu dem Engagement und der Kreativität, die Krefelder Bürger in den Zeiten der aktuellen Wirtschaftskrise an den Tag legen. "Wir haben allen Anlass, stolz auf das Erreichte zu sein", und er hoffe auf eine Fortsetzung des Engagements mit Spaß und Freude. "Ich wünsche Ihnen, unserer Stadt und unserem Vaterland eine gute Zukunft".

Für das musikalische Programm hatte der Generalmusikdirektor Graham Jackson Werke des 19. und 20 Jahrhunderts ausgewählt, in denen ebenso historische Rückblicke vertont wurden. Es begann mit Johannes Brahms "Variationen über ein Thema von Joseph Haydn".

Der deutlichste Bezug zwischen Joseph Haydn und dem Tag der Deutschen Einheit kam leider nicht zur Sprache - und sei darum hier nachgetragen. Haydn komponierte 1797 mit dem 2. Satz aus seinem Kaiserquartett auch die Melodie der deutschen Nationalhymne - zunächst als Ehrung für den Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation Franz II. Seit 1922 gilt diese Melodie mit dem Text von Heinrich Hoffmann von Fallersleben, den er 1841 auf Helgoland verfasste, als deutsche Nationalhymne.

In den 1937 komponierten "Variations on a Theme of Frank Bridge" erinnerte Benjamin Britten an seinen Lehrer. Zum Abschluss des Konzerts erklangen Stücke aus Felix Mendelssohn Bartholdy "Ein Sommernachtstraum". Dabei hatte Graham Jackson die originale Reihenfolge verändert.

Die Musik steigerte sich von der Ouverture über das Andante tranquillo, Scherzo, den "Tanz von Rüpeln" bis hin zum berühmtesten Hochzeitsmarsch der Musikgeschichte. Die letzten Takte des Konzertabends gestaltete das Publikum mit, indem es gemeinsam die Nationalhymne sang.

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