Tag der Architektur: Auch im Alter autark wohnen

Baukunst, die auch für ältere Semester geeignet ist, lockte am Wochenende ebenso Schaulustige an wie die zur Kita umgebaute Volksschule.

Tag der Architektur: Auch im Alter autark wohnen
Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Krefeld. Der Tag der Architektur ist nicht nur für Neugierige eine schöne Gelegenheit, einmal hinter Mauern und in private Räume zu schauen. Auch für Bauherren bietet sich dabei die Chance, von den Erfahrungen anderer zu profitieren.

Tag der Architektur: Auch im Alter autark wohnen
Foto: Dirk Jochmann

So auch Markus Gruber, der sein Haus Am Holderspfad Fremden zum Tag der Architektur öffnete und über das rege Interesse überrascht war.

„Vor vier Jahren in der Planungsphase haben wir uns mit unserem Architekten an dem Tag auch mehrere Häuser angesehen. Wir hatten vor allem Fragen zu bestimmten Fenstern“, erinnert er sich. „Da half es uns, mit anderen Bauherren zu sprechen und es stellte sich heraus, dass deren Erfahrungen nicht positiv waren.“

Bei der inneren Gestaltung seines Hauses hat der Bauherr berücksichtigt, dass er hier bis ins hohe Alter wohnen möchte. „Alles Wichtige ist unten im Erdgeschoss auf den 102 Quadratmetern und oben auf den 50 Quadratmeter nur ein Gästezimmer, mein Büro und später mal die Sauna“.

Die großen Platten, unter denen sich eine Fußbodenheizung verbirgt, ließen sich auch mühelos mit Rollator oder Rollstuhl befahren. Schwellen kommen ohnehin nicht vor und die Türöffnungen sind breit genug.

Am Westwall 200 konnten sich Besucher von der „Metamorphose“ der alten Volksschule zu einer modernen Kindertagesstätte überzeugen. Aus der Fassade zwischen den denkmalgeschützten Gründerzeithäusern nebenan ragen kleine Erker mit jeweils einem Fenster heraus.

„Da sitzen immer irgendwelche Kinder“, schildert Birgit Delling, die stellvertretende Leiterin. „Sie gucken gerne nach draußen und nutzen die Nischen, um sich zurückzuziehen.“ Auch die bis auf den Boden reichenden Fenster kommen bei den Kleinen gut an.“ Wir haben versucht, mit Kinderaugen zu gucken“, erklärt die Architektin Bettina Kempen. Nützlich wie gestalterisch schön sind die Farbflächen in den Fenstern, die Kinder finden ihre Gruppe und die Räume bekommen zusätzliche Wärme.

Auch der Hof der Kita ist als Spielfläche bis in den letzten Winkel durchgestaltet. Doch im Gegensatz zum Innenbereich, kommt die Außenfläche recht kühl daher: In der einen Hälfte komplett mit Platten ausgelegt, lässt er sich immerhin locker besenrein halten, sollten aus den abgegrenzten Sandflächen ein paar Körner auf die andere Seite der Begrenzung fallen.

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