SWK: Stadtbad wäre zu große Belastung

Stadtwerke legen Bericht vor: Sanierung würde rund 40 Millionen Euro kosten.

Krefeld. Ist dies das endgültige Ende fürs Schwimmen im Stadtbad? "Die SWK können das Stadtbad nicht wirtschaftlich betreiben" - Fazit eines zehnseitigen Berichts der Stadtwerke, der jetzt dem Aufsichtsrat vorgelegt worden ist. Demnach würde die Sanierung 35 bis 40 Millionen Euro kosten, laufende Kosten lägen bei 5,6 Millionen jährlich.

"Das wäre eine Belastung für das Unternehmen, die wir nur zu Lasten anderer Geschäftsfelder vertragen könnten", sagt Vorstandsmitglied Carsten Liedtke. Und das würde unter Umständen auch bedeuten dass die Ausschüttung an die Stadt geringer ausfällt oder ganz ausbleibt.

Der Rat hatte die SWK in seiner Juni-Sitzung beauftragt, zu prüfen, ob ein Betrieb des Stadtbades - unter dem Aspekt des steuerlichen Querverbundes - machbar sei. Durch diesen Verbund können die Stadtwerke zum Beispiel Verluste aus dem Bus- und Bahnbereich mit Gewinnen aus der Energiesparte steuerlich verrechnen.

Doch so einfach sei dies nicht, sagt Liedtke. Dieser Querverbund greife nur, wenn das Gebäude als reines Bad genutzt wird und man zudem ein nur für dieses Gebäude zu nutzendes, nicht notwendiges Blockheizkraftwerk errichten würde.

Zudem brächte man den Querverbund an die Grenze. Bei Verlusten in anderen Sparten werde man draufzahlen: "Unsere finanzielle Leistungsfähigkeit wäre überfordert", so Liedtke.

Er weist darauf hin, dass jede andere Nutzung günstiger käme, weil sie weniger Investitionen erfordere (siehe Kraftwerk oder die Kompletterneuerung der Badtechnik). Zudem könne man mit gewerblicher oder Wohnnutzung auch höhere Einnahmen erzielen. "Wir werden unseren Bericht jetzt noch von den Finanzbehörden prüfen lassen, aber ich glaube nicht, dass dabei etwas anderes herauskommt", sagt Liedtke.

Das sehen Grüne und SPD anders. Sie zeigten sich skeptisch gegenüber den SWK-intern ermittelten Zahlen und Möglichkeiten des Querverbundes und setzen nun auf die externe Prüfung. Die Grünen fordern zudem für die nächste Rastssitzung einen Bericht darüber, was aus den übrigen Beschlüssen vom Juni geworden ist: zum Beispiel, dass die Stadt die Möglichkeit einer Stiftung prüft und substanzerhaltende Maßnahmen durchführt.

Die SWK sehen die Kritik gelassen: "Wir haben unsere Prüfung vorgelegt. Jetzt ist die Politik am Zug."

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