Umwelt- und Naturschutz Surfpark in Krefeld: Naturschützer zählen mehr Bäume als die Stadt

Krefeld · Für die geplante Baumaßnahme am Elfrather See sollen 290 Exemplare gefällt werden. BUND und Nabu gehen von knapp 600 aus – und schlagen Alarm.

 Von mindestens der doppelten Anzahl zu fällender Bäumen gehen (v.l.) Michael Müller, Heike Klabunde und Uwe Wolniewiez aus, inmitten von auf dem Plan eigentlich „nicht vorhandenen Bäumen“.

Von mindestens der doppelten Anzahl zu fällender Bäumen gehen (v.l.) Michael Müller, Heike Klabunde und Uwe Wolniewiez aus, inmitten von auf dem Plan eigentlich „nicht vorhandenen Bäumen“.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Die Stadt Krefeld bereitet die notwendigen Schritte zur Umsetzung des „Masterplans Erholungs- und Sportpark Krefeld (Elfrather See)“ wie auch des privaten Surfparks nahe der Asberger Straße vor, die Anfang 2023 im Stadtrat beschlossen werden sollen. Und auch die Krefelder Naturschutzverbände BUND und Nabu sind derzeit häufiger vor Ort, vor allem wegen der von ihnen befürchteten Eingriffe in die Natur. „Dabei haben wir Bäume gefunden, die nicht im städtischen Baum-Katasterauszug stehen“, sagen Uwe Wolniewiez (BUND) sowie Michael Müller und Heike Klabunde (Nabu). Sie glauben deshalb, dass statt der 290 zu fällenden Bäume, die doppelte Zahl verschwinden könnte.

Mit der Kopie des offiziellen Plans in der Hand hatten sie sich in der vergangenen Woche wiederholt auf den Weg gemacht und all die Bäume vor Ort gesichtet und eingezeichnet, die laut Plan gar nicht existieren. „Ist das ein uraltes Kataster?“, fragen sie sich und zeigen vor Ort beispielsweise auf eine hohe alte Pappel-Allee am Sportplatz nahe des Parkplatzes 3, die im Original-Plan nicht vorhanden ist. Bäume, die ihres Erachtens schutzwürdig sind – vor allem auch im Hinblick auf die spürbare Klima-Erwärmung und der Notwendigkeit zum Umbau zu einer grünen „Schwammstadt“, um Menschen und Natur Kühle zu spenden und (Regen-)Wasser zu halten. „Man müsste mindestens die zehnfache Menge der Bäume nachpflanzen, die hier gefällt werden sollen, um den gleichen Wirkungsgrad in ein paar Jahren zu erreichen“, sagen Wolnieweiz und Müller. Sie fordern noch vor dem Grundsatzbeschluss eine aktuelle Vermessung und Bestandsaufnahme des gesamten möglichen Surfpark-Geländes.