ENERGIE Strom wird teurer, Gas bleibt stabil

Krefeld · Die SWK haben ihre Preispolitik für 2019 vorgestellt. Die Entwicklung am Weltmarkt sorgt dafür, dass die Kunden in Krefeld mehr Geld für den Strom zahlen müssen.

Gute und schlechte Nachrichten gibt es für die Krefelder SWK-Kunden: Die Preise für Wasser, Gas und Fernwärme bleiben im nächsten Jahr stabil – doch der Strom wird teurer. Bei der Vorstellung der Preisentwicklung für 2019 sprach Vorstandssprecher Carsten Liedtke zur Begründung von einem „dramatischen Anstieg der Beschaffungskosten“ für den Strom.

Zwar ist auch Gas im Einkauf teurer geworden. Doch nicht in dem Maße wie beim Strom. Durch interne Kostenoptimierung, so Vorstand Kerstin Abraham, könne man den Anstieg noch auffangen, womit mindestens für die Heizperiode 2018/19 für Preisstabilität gesorgt sei.

Laut Liedtke könne man den 40 000 Gaskunden in Krefeld auf diese Weise Planungssicherheit geben. Wer noch günstiger kalkulieren wolle, dem empfiehlt der SWK-Vorstand den Wechsel auf einen langfristigen Tarif mit 24-montiger Laufzeit.

Die Trinkwasserpreise sind seit 2014 stabil und bleiben es auch. Bei der Fernwärme sieht es seit fünf Jahren genauso aus. Wie Kerstin Abraham in dem Zusammenhang hervorhebt, sei die Fernwärme eine besonders sauber erzeugte Energie, da sie zu mehr als 50 Prozent aus der Verbrennung organischer Abfälle stamme.

63 Prozent des Krefelder
Stroms ist grün

Auch bei der Stromerzeugung setzen die SWK immer stärker auf erneuerbare Energien: Mehr als 63 Prozent werden im Stromix entsprechend erzeugt. „Damit sind wir viel weiter als die Bundesrepublik insgesamt“, beton Carsten Liedtke. Denn bundesweit beträgt der Anteil an „grünem“ Strom nur 36,6 Prozent. Die SWK unterhalten unter anderem Windkraftanlagen in Straelen und Wachtendonk und bauen weitere Photovoltaikanlagen.

Der Anstieg beim Strompreis hat aber nichts mit den erneuerbaren Energien zu tun. Im Gegenteil: Die entsprechende EEG-Umlage ist sogar leicht gesunken. Doch auf der anderen Seite, so Liedtke, seien am Weltmarkt die Beschaffungspreise allein in diesem Jahr um 56 Prozent gestiegen. Vor allem die chinesische Nachfrage nach Kohle und Strom sei dafür verantwortlich.

Preisanstieg liegt bei
vier bis fünf Euro im Monat

Den Strom kaufen die SWK gemeinsam mit 15 anderen Versorgern der Region (so unter anderem aus Willich und Kempen) am Weltmarkt ein. Nur 20 Prozent der Kosten könne man selbst beeinflussen, erläutert Liedtke. Eine Erhöhung der Preise für die Kunden sei nicht mehr zu vermeiden. Die Steigerung betrifft 130 000 Krefelder Strom-Kunden. Bei einem Durchschnittsverbrauch von 2300 Kilowattstunden im Jahr kommt es zu Mehrkosten von vier bis 5,50 Euro brutto im Monat – je nach Tarif.

Apropos: Auch beim Strompreis empfiehlt Carsten Liedtke den Abschuss von langfristigen Verträgen. Bis zu 24 Monate könne man sich dadurch eine Preisgarantie beschaffen – und mit weiteren Steigerungen sei durchaus zu rechnen. Mit dieser Botschaft gehen die SWK nun auch nach draußen: Mit einer Werbekampagne unter dem Schlagwort „Ganz schön ausgefuchst“ wird für den Abschluss langfristiger Verträge geworben. Zusätzlich werden alle Kunden angeschrieben.

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