Projekte des Stromnetzbetreibers Was Amprion in Krefeld alles plant

Der Rechtsstreit zwischen dem Dortmunder Stromnetzbetreiber Amprion und der Stadt Krefeld um die Trasse zwischen Fellerhöfe und St. Tönis schwelt schon seit einigen Jahren. Wann das Bundesverwaltungsgericht endgültig entscheiden wird, ist offen.

 Rund um Krefeld entstehen neue Höchstspannungsfreileitungen, um mehr Strom transportieren zu können.

Rund um Krefeld entstehen neue Höchstspannungsfreileitungen, um mehr Strom transportieren zu können.

Foto: Quelle: Amprion GmbH / Haslauer

Aber der Streit verstellt den Blick darauf, dass Amprion in Krefeld zwei weitere Projekte vorantreibt. In allen Fällen geht es darum, die Kapazitäten zum Stromtransport zu erhöhen, um Windkraftstrom vom Norden in den Süden der Republik leiten zu können. Wir geben einen Überblick:

Fellerhöfe/St. Tönis

Bei diesem sieben Kilometer langen Teilstück geht es darum, im Krefelder Westen eine Freileitung mit 380 Kilovolt zu errichten. Die neuen Masten sind bis zu 70 Meter hoch und sollen die alten ersetzen. Ein entsprechender Planfeststellungsbeschluss der Bezirksregierung Düsseldorf liegt seit 2012 vor. Krefeld hat dagegen erfolgreich geklagt, weil die Umweltverträglichkeitsprüfung fehlte. Die liegt seit Mitte 2019 vor. Dennoch klagt Krefeld erneut, weil die Stadt durch die Höchstspannungsleitung die Gesundheit ihrer Bürger bedroht sieht. Die Trasse verläuft teilweise nahe der Wohnbebauung. Krefeld will dort eine Erdverkabelung erreichen.

Umspannwerk Utfort/Hüls-West

Schon seit 1926 gibt es eine 220-Kilovolt-Freileitung zwischen Wesel und Hüls. Auf einem 15 Kilometer langen Abschnitt vom Umspannwerk Utfort in Moers bis Hüls-West ist der Neubau einer 380-kV-Leitung auf der vorhandenen Trasse geplant. Laut Amprion lässt sich nur mit dieser neuen Höchstspannungsleitung die gesetzliche Verpflichtung erfüllen, eine sichere Energieversorgung zu gewährleisten. Noch gibt es für dieses Projekt keinen Planfeststellungsbeschluss. Amprion erwartet einen Baubeginn nicht vor 2022.

Neuanbindung der Umspannanlage Gellep

Die Umspannanlage Gellep soll an die bestehende 380-kV-Freileitung Osterath/Punkt Angerland angebunden werden. Für die künftige Einspeisung von Strom auf der Spannungsebene von 380 Kilovolt wurde die Anlage bereits umgerüstet. Nun ist laut Amprion der Neubau einer neuen Freileitung notwendig, um die Umspannanlage anzubinden. Die neue Leitung zweigt am Punkt Birkenhof aus der bestehenden Freileitung ab und verläuft parallel zur Leitung Osterath – Huckingen. Diese versorgt derzeit die Umspannanlage Gellep sowie einige Industriekunden mit Strom. Langfristig kann die alte Leitung laut Amprion komplett entfallen. Auch für diesen Neubau existiert noch kein Planfeststellungsbeschluss.

Am Dienstag bietet Amprion zwischen 16 und 19 Uhr in der Gaststätte „Haus Latum“ in Meerbusch eine Bürgersprechstunde an. Ein zweiter Termin ist am 1. Oktober im Landgasthof „Zum Hasen“ in Meerbusch, ebenfalls 16 bis 19 Uhr. Die Termine sind vergeben, es gelten strenge Corona-Auflagen. Wer sich informieren möchte, kann mit Amprion unter Telefon 0800-5895 2474 ein Gespräch vereinbaren.

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