Streit um Bebauung auf dem Kasernengelände

Ausschuss will eine Prüfung, ob Wohnungen möglich sind. Gespräche mit dem Bund als Eigentümer sind im Mai geplant.

Krefeld. Neue Bewegung kommt in die Diskussion um die Zukunft des Kasernen-Areals am Stockweg in Forstwald. Auslöser: Begrünte Ausgleichsflächen, die für den geplanten Ausbau der Autobahn A 57 erforderlich werden, müssen entstehen (die WZ berichtete). Das vom Landesbetrieb Straßenbau dafür vorgesehene Gelände des Bundes am Flugplatz Egelsberg wird von der Stadtverwaltung aus planungsrechtlichen Gründen abgelehnt.

Dem Planungsausschuss ist am Donnerstag ein Entwurf des Fachbereichs Grünflächen vorgelegt worden, der stattdessen eine Aufforstung des seit zehn Jahren brachliegenden Forstwald-Geländes vorsieht. Die insgesamt 16 Hektar große Fläche, von der rund sechs Hektar zu Tönisvorst gehören, liegt seit dem Auszug des 28. Signalregiments der englischen Armee im Jahr 2002 brach.

Das Areal gehört der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima). Im derzeit entstehenden Flächennutzungsplan ist die Kaserne als Waldfläche dargestellt, eine aktuelle Beschlusslage dazu gibt es allerdings noch nicht. Unklar ist nach wie vor der Grad der Bodenbelastung. Im nördlichen Bereich (Tönisvorst) hatte eine Untersuchung Rückstände ergeben, die einen Bodenaustausch in eine Tiefe von bis zu 60 Zentimetern notwendig machen.

Stefani Mälzer, Fraktionschefin der Grünen im Rat, sprach sich für eine vorsichtige Bebauung im Forstwald aus — und gegen die Flugplatzpläne. Auch Planungsdezernent Martin Linne macht sich für eine Wohnbebauung stark. Es sei absurd, ein voll erschlossenes Gebiet mit eigenem Bahnanschluss in ein Waldstück umzufunktionieren. Linne kündigte an, dass er im Mai ein Gespräch mit der Bima über dieses Thema vereinbart habe.

Für einen Fehler hält auch der planungspolitische SPD-Sprecher Jürgen Hengst die einseitige Festlegung, das Kasernengelände im Forstwald nicht zu bebauen.

Er schloss sich den Vorstellungen der Grünen an. „Wir haben uns immer für eine moderate, dem Umfeld angepasste Bebauung auf dem Gelände der ehemaligen Kaserne ausgesprochen“.

Die Abstimmung im Ausschuss ergab schließlich eine Mehrheit für die Position, eine Wohnbebauung des Geländes zu prüfen und dann zu entscheiden.

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