Straßenschäden: Gutachten unter Verschluss

SWK prüft Offenlegung eines Gutachtens.

Krefeld. Prüfen wollen die Stadtwerke (SWK), ob die Öffentlichkeit Einblick in den Bericht einer Düsseldorfer Spezialfirma erhält, die im vergangenen Jahr mehrere Straßen auf den Zustand im Untergrund untersucht hat.

Nach der Begutachtung auf 85 Metern der Philadelphiastraße hatte Martin Rögele, Leiter Markt und Produktion bei SWK Aqua, am 19. Oktober 2009 festgestellt: "Konkrete Anzeichen für Schäden unterhalb der Fahrbahn gibt es dort momentan nicht. Es handelt sich um eine reine Vorsichtsmaßnahme".

Ein Jahr später hat sich genau in diesem Bereich der Philadelphiastraße die Fahrbahn deutlich gesenkt, wurden Schäden über dem Kanal festgestellt. Rein optisch sah der aktuelle Schaden fast genauso aus wie das Bild, das sich den Beobachtern nach der Ausschachtung vor einem Jahr auf der Hülser Straße bot.

SWK-Sprecherin Dorothee Winkmann versichert gegenüber der WZ jedoch, dass dort "keine Gefahr im Verzug" sei. Bereits morgen seien die Kanalbauarbeiten in Höhe Neue Linner Straße beendet.

In der Tatsache, dass vor fast genau einem Jahr an selber Stelle Probebohrungen des Düsseldorfer Gutachters Helge von Seggern vom Büro RheinRuhr durchgeführt wurden, sieht Winkmann kein Indiz dafür, dass schon damals Auffälligkeiten im Untergrund festgestellt wurden. "Es wurde genau geprüft, ob es noch weitere schadhafte Stellen über dem Kanal gibt", sagt Winkmann. Das sei aber nicht der Fall. Aus diesem Grunde könnten auch keine Parallelen zur Hülser Straße gezogen werden, betont Winkmann.

Auf dieser Straße musste vor rund einem Jahr ein ganzer Abschnitt auf einer Länge von 270 Metern für mehrere Monate gesperrt werden. Ursache war dort die unsachgemäße Verfüllung der Kanalschächte durch eine inzwischen insolvente Krefelder Tiefbaufirma. Befürchtungen von Anwohnern, dass sich dies auf der Philadelphiastraße wiederholen könnte, sieht Winkmann nicht. "Es handelt sich um einen schadhaften Abschnitt von wenigen Metern." Allerdings könne niemand ausschließen, dass es später zu weiteren Absenkungen der Fahrbahn kommen kann. "Das ist fast schon Alltagsgeschäft."

Winkmann betont, dass sich aus dem Abschlussbericht des Gutachterbüros auch an anderen Straßen keine Anhaltspunkte für größere Schäden ergeben hätten Untersucht wurden Abschnitte auf der Marktstraße zwischen Neumarkt und Willy-Göldenbachs-Platz sowie Teile der Friedrich- und Hochstraße.

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