Störmanöver aus Duisburg

Konkurrent will Akteneinsicht beim Eisenbahn-Bundesamt. Es geht um Fördermittel fürs Transterminal Krefeld.

Störmanöver aus Duisburg
Foto: Dirk Jochmann

Krefeld. Dass in Linn ein großer Umschlagplatz für den Kombiverkehr entstehen soll, passt dem Duisburger Hafen offenbar nicht ins Konzept. Jedenfalls hat die Gesellschaft beim Eisenbahn-Bundesamt (EBA) Antrag auf Akteneinsicht gestellt. Dies bestätigte die Behörde auf WZ-Anfrage.

Das EBA prüft seit Monaten, ob das geplante Transterminal Krefeld (TTK) vom Bund gefördert werden kann. Fließt kein Geld, hat das Projekt keine Chance — und der Duisburger Hafen einen Konkurrenten weniger.

Laut EBA-Sprecher Moritz Huckebrink muss das Amt „die Situation im Großraum Duisburg noch umfassend analysieren“. Erst dann könne eine Förderentscheidung getroffen werden. Wie viel Zeit dies in Anspruch nehme, sei völlig offen.

Sascha Odermatt, Geschäftsführer des Krefelder Hafens, möchte sich zum Vorgehen des Duisburger Konkurrenten nicht äußern. Er hofft, dass das Amt bis Ende des Jahres grünes Licht erteilt. Jüngsten Zahlen zufolge geht es um eine Förderung in Höhe von 34 Millionen Euro. Weitere 16 Millionen will der Hafen über ein Darlehen selbst aufbringen. Das Terminal soll von einem Logistikunternehmen betrieben werden. „Mit Hilfe der Pachteinnahmen zahlen wir den Kredit zurück“, erläutert Odermatt.

Eine Nachfrage beim Duisburger Hafen zur Akteneinsicht führt nicht weiter. „Kein Kommentar“, so Firmensprecher Julian Böcker.

Mit dem TTK könnte Krefeld zu einem der wichtigsten Standorte für den Kombiverkehr in Deutschland aufsteigen. Parallel zur Bahnstrecke Duisburg-Köln sollen auf dem etwa 200 000 Quadratmeter großen Areal des Linner Bahnhofs vier jeweils 690 Meter lange Umschlaggleise verlegt werden. Die Kapazität des Terminals liegt bei bis zu 150 000 Ladeeinheiten (Container und Lkw-Sattelauflieger). Weil eine Ladeeinheit im Schnitt 18 Tonnen trägt, ergibt sich daraus ein Umschlag von jährlich bis zu 2,7 Millionen Tonnen.

Zwingend wäre damit eine erhebliche Zunahme des Lkw-Verkehrs verbunden. Um die Wohngebiete nicht zusätzlich zu belasten, soll südlich der Berliner Straße (B 288) eine Parallelfahrbahn zum Hafenbahnhof entstehen. Dazu ist es notwendig, die Kreuzung B288/Floßstraße umzubauen. Völlig unklar ist allerdings, inwieweit Krefeld dabei auf Bundes- und Landesmittel setzen kann.

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