Europawahl CDU-Europa-Kandidat sorgt für Aufsehen

Krefeld · Stefan Berger, der auch in Krefeld antritt, verdrängt Brüssel-Dino Elmar Brok.

 Stefan Berger ist auch in Krefeld Europawahl-Kandidat. 

Stefan Berger ist auch in Krefeld Europawahl-Kandidat. 

Foto: CDU

Seit 2000 sitzt Stefan Berger für die CDU im Landtag. Dass sich der Abgeordnete aus dem Kreis Viersen in dieser Zeit öffentlichkeitswirksam in den Vordergrund der Fraktion gearbeitet hat, kann man nicht behaupten. Im Zusammenhang mit seiner Niederrhein-Kandidatur zur Europawahl ist Berger – oder besser: der Niederrhein-CDU – nun ein Coup gelungen, der für Aufsehen sorgt.

Wie schon von der WZ berichtet, hat der 49-jährige Vater einer Tochter eine Kampfabstimmung gegen das europäische Urgestein der CDU, Elmar Brok, gewonnen. Im Landesvorstand holte der Handelslehrer mit Promotion 20 Stimmen, Brok nur 17. Mit dem Ergebnis, dass Berger nun auf dem sicheren Listenplatz 6 steht – und Brok gar nicht mehr auf der Vorschlagsliste zur Landesdelegiertenversammlung. Und das, obwohl sich sogar Ministerpräsident Armin Laschet für ihn ausgesprochen hatte.

Der 72-jährige Brok, der stets von diversen Medien als Gesprächspartner angefragt wird, weiß nach Angaben der Zeitung „Die Welt“ noch nicht, ob er trotz der Niederlage im Landesvorstand auf der Delegiertenversammlung antreten will. Für Stefan Berger hingegen stehen die Zeichen nun eindeutig auf Brüssel. Mit dem Sieg im Landesvorstand, auf den die Niederrhein-CDU in NRW gedrängt hatte, hat er eine weitere große Hürde überwinden können. Äußerst erfolgreich waren schon seine Bewerbungsrunden außerhalb des Kreises Viersen – so unter anderem in Krefeld  sowie in den Kreisen Kleve, Wesel und Neuss. Damit dürfte Berger nach der Europawahl im Mai ein Mandat im EU-Parlament bekommen und die Nachfolge des CDU-Niederrhein-Abgeordneten Karl-Heinz Florenz antreten. Der ist seit 1989 im Parlament und tritt nicht wieder an.

 Den Namen von Stefan Berger kann man seit Dienstagabend in vielen überregionalen Medien lesen. Der WZ wollte er am Mittwoch aber keine Stellungnahme abgeben. Ein über sein Landtagsbüro erbetener Rückruf blieb bis zum Redaktionsschluss am Abend aus.

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