Krefeld : Stahlpoller schützen Krefelder Weihnachtsmarkt vor Terror
Um gegen verheerende Anschläge, wie in Nizza und Berlin gewappnet zu sein, schützen Sperren aus Stahl den Weihnachtsmarkt in Krefeld.
Um zu demonstrieren, wie seine Erfindung gegen den Terror funktioniert, holt Christian Schneider das Smartphone hervor. Er lässt eine kurze Video-Sequenz laufen. Sie zeige den Crash-Test, erklärt Schneider. Zu sehen ist ein Lkw, der — natürlich unbemannt — gegen eine Sperre rast. Das riesige Geschoss, so zeigt es der Film, wird durch die Barriere gestoppt.
Eine solche Sperre soll seit dem vergangenen Samstagmorgen den Krefelder Weihnachtsmarkt vor Attacken mit Fahrzeugen schützen. Vor verheerenden Anschlägen, wie sie unter anderem in Nizza und auf dem Berliner Breitscheidplatz verübt wurden. Die Schneider’sche Stahlkonstruktion mit dem vielsagenden Namen „truckBloc“ löst damit die weiße Zugmaschine ab, die seit der Eröffnung des Marktes als Hindernis in Sichtweite der Dionysiuskirche abgestellt worden war — und in den vergangenen Tagen für einigen Spott gesorgt hatte (die WZ berichtete).
Uli Cloos, Stadtmarketing, über die Poller vor dem Weihnachtsmarkt
Am Zugang zum Weihnachtsmarkt, zwischen Hirsch-Apotheke und Santander-Bank-Filiale, stehen nun insgesamt fünf Rampen mit dicken, fast mannshohen Pollern. Drei von ihnen bilden eine besonders breite Barriere in der Mitte, während die zwei einzelnen die Seiten rechts und links absichern sollen. Anders als Betonblöcke oder riesige Wassertanks, so erklärt es der Fachmann, würde der „truckBloc“ die Wucht des Angreifer-Lkw nutzen, um diese zu Boden leiten und dadurch einem Angriff standzuhalten: Physik kontra Terror. Damit hat es Unternehmer Schneider aus dem baden-württembergischen Leonberg schon in die Fachzeitschrift „Polizei, Verkehr und Technik“ geschafft. Krefeld ist nun einer der ersten Standorte, an dem die Theorie in die Praxis umgesetzt wurde.