Sanierung Sorge um Krefelder Stadtwaldhaus: Fast 1500 Menschen unterstützen Petition

Krefeld · Das Stadtwaldhaus in Krefeld soll saniert werden. Pächter Helmut Lang fürchtet, dass eine möglichen Schließung das Aus für den Betrieb bedeuten könnte. Eine Petition zum Thema erfährt viel Zuspruch.

 Der Pächter des Stadtwaldhauses sieht sich mit einer ungewissen Zukunft konfrontiert.

Der Pächter des Stadtwaldhauses sieht sich mit einer ungewissen Zukunft konfrontiert.

Foto: Strücken, Lothar (sl48)

Die Sorge zahlreicher Krefelder ist groß, dass eine 15- bis 18-monatige Schließung für die Sanierung des Stadtwaldhauses letztendlich das Aus für die beliebte Gastronomie und den dazugehörigen Biergarten bedeuten könnte. „Krefeld ohne das Stadtwaldhaus und den Biergarten ist für mich und meine Familie undenkbar“, sagt Christiane Hutchins. Sie wohnt zwar seit vielen Jahren im Ausland, ist aber regelmäßig in ihrer Heimatstadt zu Gast und hat im Internet eine Petition gestartet. Ihr Ziel: Keine Schließung während der Sanierungsphase. Bis Dienstag, 23. April, 12.50 Uhr, haben bereits 1480 Menschen ihr Anliegen per Unterschrift unterstützt. Und stündlich werden es mehr. 1500 Unterschriften sind von ihr angepeilt. „Schönster Biergarten in NRW und eines der wenigen Dinge, die Gäste nach Krefeld zieht“, begründet Volker Aretz auf der Seite chance.org seine Unterstützung.

Sanierung ist beschlossene Sache, Schließung noch nicht

Die Sanierung des Stadtwaldhauses ist beschlossene Sache. Das ist schon seit einiger Zeit bekannt. Die Art und Weise, wie die Arbeiten durchgeführt werden, noch nicht. Zwei Varianten liegen auf dem Tisch. Für den langjährigen Pächter Helmut Lang ist die Sache mittlerweile klar. Er geht von einer kompletten Schließung des Betriebs für einen Zeitraum von rund anderthalb Jahren aus. Ein von ihm favorisierter Teilbetrieb während der Arbeiten wäre damit ausgeschlossen. Auf der Internetseite des Stadtwaldhauses veröffentlichte Lang unter der Woche ein Schreiben in eigener Sache, indem er sagt: „Zunächst einmal begrüße ich die Entscheidung der Stadt, das Stadtwaldhaus umfassend zu sanieren. Ich möchte an dieser Stelle aber auch betonen, dass ich für die Vorgehensweise der Verwaltung, das Stadtwaldhaus für eine Sanierung langfristig komplett zu schließen, kein Verständnis habe.“

Die Verwaltung peilt eine Öffnung während der Sanierung an

Laut Verwaltung sei eine vollständige Schließung jedoch noch nicht beschlossen. Auf eine Anfrage unserer Zeitung antwortet ein Stadtsprecher: „Die wünschenswerteste Lösung wäre sicherlich, wenn das Stadtwaldhaus während der unbedingt erforderlichen Sanierung geöffnet bleiben könnte. Ob das aber technisch überhaupt bei dem großen Umfang der Sanierung möglich ist und was dies dann für Mehrkosten aber auch längerer Bauzeit verursachen würde, wird jetzt geklärt.“ Diese Vorgehensweise sei Lang durch zahlreiche Gespräche bekannt.

Das Schreiben von Helmut Lang schlug im Internet hohe Wellen. Besonders in den sozialen Medien verbreitete sich sein Anliegen schnell, zahlreiche Privatpersonen, aber auch andere Gastronomen wie etwa vom Jazzkeller Krefeld teilten den Beitrag und stellten sich auf die Seite von Lang, der in einer kompletten Schließung die Zukunft des Hauses gefährdet sieht. „Nicht nur ich befürchte, dass die angestrebte 15- bis 18-monatige Sanierungs- und damit Schließungsphase [...] ein langfristiges Aus für das Stadtwaldhaus bedeuten wird.“ Sein Pachtvertrag läuft zum 31. Oktober 2020 aus, die Sanierungsarbeiten sollen nach Angaben der Stadtverwaltung ab dem 1. November 2020 starten.

Lang hofft in seinem Schreiben auf ein Umdenken in der Politik und fordert „eine Sanierung in Teilabschnitten, bei laufendem Betrieb und Öffnung des Biergartens während der Sommermonate“. Durch eine Sanierung in Teilabschnitten würden jedoch deutlich höhere Kosten anfallen. Dies wird derzeit optional geprüft, heißt es von der Verwaltung.

Des weiteren kritisiert Lang, dass noch immer nicht bekannt sei, ob bereits ein Generalplaner gefunden worden ist und welche Kapazitäten unter den Bauunternehmen verfügbar sind.

Die Verwaltung antwortet, dass sich das europaweite Ausschreibungsverfahren in der Endphase befindet und der Teilnahmewettbewerb bereits abgeschlossen sei. „Das Verhandlungsverfahren wird im Mai 2019 durchgeführt. Das Verfahren wird im Juli 2019 abgeschlossen.“

Eine endgültige Entscheidung über die Sanierungsmaßnahmen wird also wohl erst im Sommer gefällt werden.

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