Stadtumbau West - Fördermittel warten auf Abruf

16 Millionen Euro stehen für die Verschönerung von Fassaden, Höfe und Plätze bereit. Quartiermanager Peter Rütten ist Ansprechpartner für die Immobilienbesitzer.

Krefeld. „Als gemeinsame Anlaufstelle für alle Immobilienbesitzer und Bürger mit Fragen zum Stadtumbau West eröffnet die Stadt voraussichtlich in diesem Monat das heißersehnte Büro am Von-der-Leyen-Platz mit festen Sprechzeiten“, sagt Quartiermanager und Diplomverwaltungswirt Peter Rütten (62) stolz.

Es ist gleichzeitig Sitz des neuen Quartiersarchitekten. Dieser kommt von der Dortmunder Stadtplanungsgesellschaft Norbert Post und Hartmut Welters, die bereits Erfahrung aus anderen Stadtumbauprojekten mitbringt. „Um der Kritik gleich vorzubeugen — es gab wegen des hohen Aufwandes Absagen von Krefelder Architekturbüros und der Faktor der unbefangenen Außensicht ist neben dem Erfahrungsschatz auch nicht zu verachten“, begründet Rütten die Wahl.

Die externe Unterstützung der Stadt sei schon deshalb sinnvoll, weil damit bauliche und energetische Beratungskompetenz hinzukomme und man nicht nur warten wolle, bis sich die Immobilienbesitzer selbst melden. Die 25 Eigentümer, die bereits Interesse bekundet haben, sollen zwar als erste in den Genuss der Fördermittel von Bund und Land kommen. Man möchte aber auch aktiv auf die mehr als 1700 Hausbesitzer zugehen, die innerhalb der Ringe wohnen.

Das neue Büro in zentraler Lage nahe dem Rathaus diene außerdem regelmäßigen Treffen mit seinen Managerkollegen für City und Ladenflächen sowie dem Gedankenaustausch mit Werbegemeinschaften und Vereinen, erläutert der Quartiersmanager.

Die bisherige Zusammenarbeit und die durchweg gute Grundstimmung aller am Stadtumbau Beteiligten beschreibt Rütten als die positive Erfahrung des letzten Jahres. „Der Wille ist da und trotz mitunter gegensätzlicher Meinungen macht die Aufbruchsstimmung sichtlich Spaß.“

Dennoch geht es ihm manchmal nicht schnell genug. Denn bei allem Enthusiasmus seien doch einige bürokratische Hürden zu nehmen, verbunden mit hohem Abstimmungsaufwand. Hier setzt dann auch die persönliche Beratung der privaten Hauseigentümer an.

Dass man mit den Mitteln aus dem Förderprogramm von Bund und Ländern sorgsam umgehen wolle, sei selbstverständlich. Schrittweise sollen davon innerhalb der nächsten fünf Jahre Gewerbe- und Wohnimmobilien, öffentliche Plätze und Schulhöfe profitieren. Die Prioritäten für die Aufwertungsmaßnahmen zwischen den Ringen werden von der Politik festgelegt, allerdings dürfen die Bürger in Workshops und Eigentümerforen ihre Meinung äußern und sich dort über die Vergabekriterien informieren

„Wir planen in diesem Jahr drei solcher Veranstaltungen“, so Rütten. Den Eigentümern empfiehlt er, ihre Anträge zur Fassaden- und Hofgestaltung bei ihm kurzfristig zu stellen. Bis zu drei Orts- und Beratungstermine seien üblich, bis alle Unterlagen zusammen seien. Danach könne innerhalb von vier Wochen mit einem Bescheid gerechnet werden.

Auch diverse öffentliche Projekte profitieren von den Fördermitteln. Rütten: „Ich erhoffe mir von den angestoßenen Maßnahmen eine Sogwirkung, an der sich möglichst viele Eigentümer beteiligen.“

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