WZ-Mobil zum Haus am Sollbrüggenpark: Höhe des Neubaus ist das Problem

Am WZ-Mobil diskutierten Anwohner über die Pläne für das ehemalige„HausamSollbrüggenpark“.

Krefeld-Bockum. Ein Bau mit 15 Wohneinheiten und Tiefgarage soll auf dem Gelände des ehemaligen Hotels "Haus am Sollbrüggenpark" entstehen. Einige Anwohner fürchten um den "Charakter Bockums". Rein rechtlich ist allerdings nichts gegen die Pläne einzuwenden. Am WZ-Mobil wurde das Thema heiß diskutiert.

Um das erhöhte Verkehrsaufkommen macht sich Birgit Dickhoff Sorgen und fragt: "Gibt es überhaupt ein Gutachten über das Verkehrskonzept?" Sie hat den Eindruck, dass sich die Planer die Situation vor Ort überhaupt nicht angeschaut haben. "Die meisten Haushalte haben zwei Autos", sagt Christel Gnauck. "In der Tiefgarage sind aber nur 15 Plätze für 15 Parteien vorgesehen." Sie befürchtet das Schlimmste für den Ernstfall: "Wenn hier mal die Feuerwehr oder ein Krankenwagen durch muss, dann gute Nacht." Bereits jetzt gebe es manchmal kein Durchkommen mehr.

"Der Bau passt einfach nicht in die gewachsene Struktur Bockums", sagt Peter Knaab. "Ich werfe der Stadt vor, dass sie so etwas überhaupt genehmigt." Er spricht von einer Zwei-Klassen-Gesellschaft: "Ein Privatmann hätte dafür niemals eine Genehmigung gekriegt. Der Investor aber schon. Das ist einfach ungerecht."

Viele verstehen zudem nicht, warum das alte Gebäude überhaupt abgerissen wird. "Erhaltenswerte Gebäude sollten auch erhalten werden", sagt Gnauck. "Das Hotel stand ja zur Versteigerung. Aber auf die Idee, dass es abgerissen wird, wäre ich nie gekommen", sagt Patricia Scheidt.

Frank Esser ärgert die Informationspolitik der Stadt. "Das kam alles viel zu spät", sagt er. "Ich habe erst von den Plänen erfahren, als das Bauschild an der Hausfront hing." An sich habe er nichts dagegen, dass ein Neubau kommt. "Aber nicht in der Größe. Dadurch wird ein riesiges Verkehrsvolumen entstehen. In den kleinen Straßen gibt es ja jetzt schon Parkplatzprobleme."

"Dass es so nicht bleiben konnte, ist klar", sagt Christel Gnauck. "Aber der Neubau ist einfach zu hoch. Da haben die Nachbarn in ihren Gärten keine richtige Privatsphäre mehr." Und: "Die meisten erhitzten Gemüter hier würde es ja schon beruhigen, wenn das Haus ein Stockwerk niedriger ausfallen und die Ausfahrt zur Friedrich-Ebert-Straße gehen würde."

Hermann Heinen stellt die Frage, inwieweit Anwohner überhaupt noch eine Chance hätten, sich gegen einen solchen Bau zu wehren.

Für Horst-Lothar Wolf ist die Kritik am Bau dagegen überzogen. "Ich denke, dass das Stadtbild dadurch gewinnt. Endlich kommt dieses hässliche Eckstück hier weg." Sein einziger Einwand: Es hätte früher über das Projekt informiert werden müssen.

Klaus Freiberger lebt seit 17Jahren in Bockum. "Was sich seitdem getan hat, ist wirklich nicht schön. Er kritisiert auch die örtlichen Politiker bezüglich des Neubaus an der Buschstraße. "Die können jetzt doch nicht sagen, wir haben nichts gewusst.

"Ein Klassiker: die Kollision von ,Fortschritt’ und Tradition. Nicht nur im Fall Buschstraße/Bockum wäre eine feinfühlige Architekturgestaltung wünschenswert und (leider immer noch) fortschrittlich", schreibt Antje Lewejohann. "Warum konzipiert man an dortiger Stelle keinen modernen Neubau, der sowohl die gewachsene bauliche Substanz, das Straßenbild, als auch die wahren gesellschaftlichen Erfordernisse seiner unmittelbaren Umgebung miteinbezieht und dadurch auch würdigt?" Das derzeitige Bauvorhaben lasse nichts dergleichen erkennen - das lukrative Geschäft dahinter sei hingegen schon zu erkennen.

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