WZ-Mobil in Gartenstadt: Lebensmittelmarkt soll Leben bringen

Einzelhändler bemängeln am WZ-Mobil, dass die Kunden ausbleiben, seit Edeka geschlossen hat.

Krefeld. Im September kam das Aus für den Edeka-Markt in Gartenstadt. Doch es zeichnet sich Licht am Ende des Tunnels ab. Rewe stehe als Nachmieter bereit, bekräftigt am WZ-Mobil Volker Siebert von der Krefelder Fürsorgekasse 1908, Vermieter des Gebäudes an der Breslauer Straße. Allerdings müsse die Finanzierung noch sichergestellt werden, da das Institut, das ursprünglich Geld zuschießen wollte, abgesprungen sei. „Aber es sieht gut aus.“

Auf den Zuzug eines Nahversorgers setzen auch Anwohner und Einzelhändler vor Ort. Am WZ-Mobil monieren viele, dass der Standort zu negativ dargestellt werde. Zwar hätten einige Läden entlang der Einkaufsstraße dichtgemacht, „aber es gibt hier immer noch viele Geschäfte, vom Blumenladen bis zur Pizzeria“, sagt Runfried Bulheller. Wichtig sei jetzt, dass das Lebensmittelgeschäft wieder öffne. „Dann kommt der Rest von selbst.“

Ulrike Göttges stimmt zu: „Der Nahversorger ist auch für ältere Menschen wichtig. Jetzt müssen sie sich ein Taxi nehmen, um ihren Einkauf zu erledigen.“ Sie arbeitet für Hans-Peter Thomassen — ihm gehört die Bäckerei an der Breslauer Straße — und nutzt die Gelegenheit, um sich für die Treue der Kunden zu bedanken. Thomassen selbst kann ihr nur zustimmen: „In zwei Wochen öffnet der neue Lebensmitteladen. Solange versuchen wir durchzuhalten“, ist er sicher. Ähnlich sieht das Ursula Backes: „Wenn der Nahversorger wieder öffnet, kommen auch die Leute zurück.“ Andrea Artz-Jäger — ihr gehört der Blumenladen neben dem leerstehenden Edeka — wünscht sich, dass dort schnellstmöglich ein Nachmieter einzieht: „Dann kommt auch in die anderen Ladenlokale mehr Leben. Wir merken, dass der Umsatz zurückgegangen ist, seit Edeka geschlossen hat.“

Das kann ihre Mitarbeiterin Daria Schmitz bestätigen: „Es ist wichtig, dass hier bald ein neuer Nahversorger einzieht. Wir würden uns sehr freuen, wenn das sehr bald passieren würde. Zurzeit klagen alle Einzelhändler, weil die Laufkundschaft fehlt und dadurch auch bei ihnen die Kunden wegbleiben.“

Ladenbesitzer Peter Klöser sieht das Problem darin, dass ,,viele Inhaber die Miete nicht mehr bezahlen konnten und deshalb ihre Geschäfte geschlossen haben“.

Als Beispiele nennt er die Videothek und einen kleinen Getränkemarkt. Trotzdem ist er sich sicher: ,,Schon bald wird der ehemalige Edeka-Markt neu besetzt werden. Denn für alte Leute ist ein Lebensmittelgeschäft in der Nähe unumgänglich.“ Dies bestätigt Marlies Brückner: ,,Um mich selbst zu versorgen, muss ich nun dreimal in der Woche bis nach Uerdingen fahren. Oft sind die Wartezeiten auf Bus oder Bahn recht lang. Und wenn ich dann noch meine Einkäufe bei mir habe, ist es wirklich mühsam.“ Sie wünscht sich deshalb, dass bald wieder eine Filiale in direkter Umgebung eröffnet. Auch Herta Flocks ärgert sich, dass sie nun längere Fußwege zurücklegen muss. Auch ein benachbarter Discounter ist für sie keine Alternative: „Dort kann ich kein Frischfleisch kaufen. Es gibt alles nur abgepackt.“

Richtig traurig findet die Lage an der Breslauer Straße Jürgen Hecker. „Der Standort ist total tot. Und die Einzelhändler haben schwer zu kämpfen. Es ist wichtig, dass bald ein neuer Lebensmittelmarkt einzieht — auch wegen der Arbeitsplätze“, erklärt er.

Theo Engels wohnt seit 35 Jahren an der Breslauer Straße. Auch er hat beobachtet, dass, seit Edeka geschlossen hat, immer weniger Anwohner vor Ort einkaufen. „Seitdem ist die Ecke tot. Leider haben auch all die günstigen Läden zugemacht. Das finde ich sehr schade“, erklärt Engels.

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