Wohnstätte investiert 18 Millionen in Gartenstadt

Universität Delft hilft bei der Neugestaltung und Sanierung von rund 300 Wohnungen im Stadtteil.

Krefeld-Gartenstadt. Das wird eine multikulturelle Zusammenarbeit: Eine griechische Studentin und ihr deutscher Professor an einer niederländischen Universität erarbeiten Vorschläge für die Sanierung von rund 300 Wohnungen in Gartenstadt.

Diese ungewöhnliche Kooperation hat die Wohnstätte in die Wege geleitet, um den Bestand aus den 50er und 60er Jahren in dem Stadtteil auf einen modernen und ökologischen Standard zu bringen. Wohnstätte-Geschäftsführer Thomas Siegert: "Dafür werden wir bis zu 18 Millionen Euro ausgeben."

Einen Zeitplan gibt es noch nicht, denn die Hochschule soll zunächst einmal Ideen entwickeln. Im Herbst werden diese dann der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Dann ist auch klar, welche Wohnblocks zuerst in Angriff genommen werden.

Bei der Sanierung geht es nicht nur darum, die Wohnungen zu modernisieren, um dem Leerstand entgegenzuwirken. "Wir möchten auch wissen, welche Chancen es gibt, mehr Platz und mehr Wohnqualität zu schaffen. Wie man die Lärmbelastung verringern kann, wo Energieeinsparungen machbar sind und ob alternative Energien, wie Photovoltaik, eingesetzt werden können", erklärt Siegert.

Erste Skizzen aus den Niederlanden zeigen bereits, was alles denkbar ist: Außentreppen oder -aufzüge, die innen mehr Wohnraum zulassen, angebaute Balkons auf Ständern, eine gläserne Hülle um die alte Fassade. Siegert: "Die Niederländer sind da zum Teil beim Bauen und Sanieren viel kreativer als wir."

Dennoch ist der Kontakt zur Technischen Universität in Delft über einen Deutschen zustande gekommen. Professor Ulrich Knaack ist dort im Fachbereich Architektur Leiter der Abteilung "Bau-Technologie". Siegert kennt ihn noch aus der Zeit, als Knaack für ein Düsseldorfer Büro gearbeitet und unter anderem die Glasfassade des Königpalastes geschaffen hat.

Gerade was Fassaden und Glasbau angeht, hat der Professor einen sehr guten Ruf, ist unter anderem auch für die RWTH Aachen und die Fachhochschule Lippe-Höxter tätig. Eine seiner Studentinnen befasst sich nun im Rahmen ihrer Doktorarbeit besonders intensiv mit den Häusern in Gartenstadt. Die junge Griechin will bis zum Herbst ihre Ergebnisse präsentieren.

Doch ist dem Wohnstätte-Geschäftsführer klar, dass diese multikulturelle Zusammenarbeit in Sachen Modernisierung ein sehr aufwändiges Projekt wird. "Wir denken da an einen Zeitraum von vier bis fünf Jahren."

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