Traar: Golfen bis an die Gärten

Betreiber der Anlage stellt morgen im Pfarrheim die Pläne erstmals öffentlich vor.

Krefeld. Wenn der Bürgerverein Traar am Freitag seine Jahreshauptversammlung abhalten wird, könnte es im Pfarrheim St. Josef eng werden. Der Golfplatz wird nämlich großes Thema des Abends sein. Seit Wochen wird darüber in Traar heftigst diskutiert. Und es wird der erste Termin sein, an dem der Betreiber des Golfplatzes, Til Landwehrmann, seine groß angelegten Erweiterungspläne öffentlich vorstellen wird.

Er will, wie die WZ bereits mehrfach berichtete, nicht nur die Anlage um neun weitere Löcher erweitern, sondern gleichzeitig eine Wohnsiedlung mit bis zu 130 luxuriösen Appartements errichten, in dem Wohnen direkt am Golfplatz und an einem künstlichen See möglich ist.

Vor allem die Anwohner der Kemmerhofstraße dürften am Freitag genau hinhören. Denn sollten die Pläne tatsächlich umgesetzt werden, könnten einige von ihnen sprichwörtlich aus ihren Gärten auf die Spielflächen spucken. Der Golfplatz will sich nämlich bis direkt an die Bebauung der Kemmerhofstraße erweitern. Einige befürchten schon, demnächst regelmäßig Golfbälle aus ihren Gärten sammeln zu müssen. Was für die Landwirte, die die Flächen, auf die der Betreiber ein Auge geworfen hat, zusätzlich schwierig wäre: Sie würden ihre Existenzgrundlage verlieren. Überhaupt würde Traar, der letzte von Landwirtschaft geprägte Stadtteil Krefelds, seine Identität verlieren, befürchten einige alteingesessene Traarer. Bei zwei bis drei großen Turnieren sei eine Erweiterung gar nicht notwendig, heißt es.

"Dass die Pläne nicht 1:1 umgesetzt werden können, kann man an fünf Fingern abzählen", sagt der Bürgervereins-Vorsitzende Andreas Heinrich. Er hat für den Abend den zuständigen Beigeordneten Thomas Visser eingeladen. Visser wird das Vorhaben, eines der größten privaten Neubauprojekte in der Stadt, aus Sicht der Verwaltung erläutern.

Heinrich ist über Anregungen der Bevölkerung sehr dankbar. "Auch der Bürgerverein ist noch unschlüssig, wie das Verfahren weiterlaufen soll. Die Bürger und wir können sagen, wo wir Probleme sehen und es Herrn Visser mit auf den Weg geben."

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