Nach mehr als 100 Jahren Störche brüten wieder in Krefeld

Krefeld · Eine Gruppe aus engagierten Bürgerinnen und Bürgern hat in Krefeld-Traar einen Storchenmast aufgestellt - mit Erfolg.

 Michael Jöbges von der Vogelschutzwarte legte den Jungstörchen die Ringe mit den Nummern „4V227“ und „4V228“ an. Per Hubsteiger, gestellt von Thomas Meerkamp von der Baumschule Heilmannshof, ging es für den Ehrenamtler hoch zum Storchennest.

Michael Jöbges von der Vogelschutzwarte legte den Jungstörchen die Ringe mit den Nummern „4V227“ und „4V228“ an. Per Hubsteiger, gestellt von Thomas Meerkamp von der Baumschule Heilmannshof, ging es für den Ehrenamtler hoch zum Storchennest.

Foto: NABU

Gute Nachrichten konnte am Donnerstag der Naturschutzbund Krefeld-Viersen verkünden: Nach mehr als 100 Jahren haben wieder Störche in Krefeld gebrütet. Möglich gemacht hat dies eine private Gruppe von Traarer Bürgern, die im vergangenen Jahr einen Storchenmast errichtet haben. „Die Tiere ließen nicht lange sich auf sich warten, im Frühjahr 2022 bezog ein Storchenpaar das neue Quartier und zwei Jungstörche wuchsen heran“, teilte der NABU mit.

Veronika Huisman-Fiegen von der nordrhein-westfälischen Ornithologengesellschaft (NWO) suchte schließlich den Kontakt zu Michael Jöbges von der Vogelschutzwarte NRW, der privat auch Leiter der AG Weißstorch ist und seit vielen Jahren beringt. Jetzt hat er auch den beiden Jungstörchen in Krefeld einen Vogelwartenring angelegt. Anhand der Ringe mit den Nummern „4V227“ und „4V228“, die am Bein angebracht sind und mit einem Fernglas recht gut abzulesen sind, sollen in den kommenden Jahren mehr Informationen zum Schicksal von Meister Adebar gesammelt werden. Die Jungtiere werden wohl bald nach Spanien ziehen und erst im zweiten Lebensjahr an den Niederrhein zurückkehren, schätzen die Experten vom NABU.

Michael Jöbges warnte allerdings davor, nun überall Nisthilfen zu errichten, da die Störche nur eine Überlebenschance haben, wenn das Nahrungsangebot groß genug ist. Man müsse vorrangig intakte Lebensräume schaffen, bevor man über das Anbringen von weiteren Nisthilfen nachdenkt. Der Niepkuhlenzug ist ein idealer Lebensraum für die Störche – solange er Wasser führt. „Unsere Alt-Störche kehren hoffentlich im nächsten Jahr wieder ins schöne Traar zurück“, hoffen die Vogelschützer.

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