„Seine Tricks sind zirkusreif“

Benjamin Sahel gehört zu den besten Futsal-Spielern der Republik. Seine Künste sind in der Glockenspitzhalle zu bestaunen.

Bockum. Wäre Benjamin Sahel ein Vogel, würde er wohl nur gen Sonne fliegen. "Ich will so hoch hinaus wie möglich", sagt der 21-Jährige. An Ehrgeiz mangelt es ihm nicht - allerdings auch nicht an Einsatz. Seine Passion ist Futsal. "Futsal, was ist das?", wurde Benjamin Sahel noch vor einigen Jahren gefragt, wenn er seine Hobbys aufzählte. Mittlerweile sagen die meisten: "Achja, Futsal - das ist doch Fußball in der Halle, oder?"

Dabei gibt es noch viel mehr Unterschiede zwischen Fußball und der Sportart, die nach dem spanischen "fútbol sala" (Hallenfußball) benannt ist, als nur das Spiel in der Halle. Die Unterschiede sind es, die den Reiz für den Mathematik-Studenten Sahel ausmachen: "Es stehen weniger Leute auf einem Feld, das kleiner als beim Fußball ist. Deswegen muss man mehr laufen."

Fünf gegen fünf: jeweils vier Spieler und ein Torwart. "Man ist immer in Ballnähe und näher am Spielgeschehen dran." Deswegen müssen Futsal-Spieler Allroundtalente sein. Verteidiger, Abwehrspieler, Stürmer - die festen Strukturen aus dem Fußball kennt das Spiel nicht. Alle müssen alles können, nur eben in manchen Situationen noch besser sein.

"Meine Stärken sind die Eins-gegen-Eins-Situationen, Mann gegen Mann", beschreibt Benjamin "Benni" Sahel sein Spiel. Seine Schwächen? "Ich möchte eine höhere Trefferquote haben. Die wünscht man sich eigentlich immer."

Seit einem Jahr spielt er beim MSC Strandkaiser Krefeld mit, ein noch junger Verein, der seit 2003 die neueren Fußballvarianten Futsal, Beach Soccer (Strandfußball) und Footvolley (Fuß-Volleyball) anbietet.

Tim Gosses vom Vorstand schwärmt in den höchsten Tönen von Benjamin Sahel: "Ein sehr talentierter Spieler, bei dem wir uns sicher sind, dass er zu den Besten in Deutschland gehört." Seine Tricks seien zirkusreif, seine mannschaftsdienliche Spielweise und taktischen Fähigkeiten sehr ausgeprägt. "Er ist ein heißer Kandidat für die künftig vom DFB zu gründende Futsal-Nationalmannschaft." Der so Gelobte sagt dazu: "Die Nationalmannschaft, die ist mein Ziel. Man weiß natürlich nur nicht, wann sie kommt." Er rechne in zwei bis drei Jahren damit. Schließlich ist Futsal eine Trendsportart, die mehr und mehr Fans anzieht.

Für die Nationalmannschaft trainiert er ausgiebig; joggt drei Mal in der Woche, macht Technik-Übungen und trainiert mit der Mannschaft zwei Mal in der Woche. Er hat eine Saison lang in den Niederlanden mit professionellen Trainern gespielt.

Seit er vier Jahre alt ist, spielt er Fußball und wechselte dann vor fünf Jahren zu Futsal. Und so ist das Talent optimistisch: "Ich habe zwar nicht alle Spieler Deutschlands gesehen, aber ich denke, ich habe gute Chancen, bei einer möglichen Nationalmannschaft mitzuspielen."

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