Patente Ideen fürs Überleben
Ob Öl- oder Brandkatastrophen, Überschwemmungen oder umweltfreundliche Bestattungen: Der Krefelder Gerhard Fabritz hat für (fast) alles eine Lösung parat.
Krefeld-Gartenstadt. Überschwemmungen in Pakistan, Rumänien und China, ein aus dem Bett geschossener Niger im gleichnamigen Sahel-Staat: Die Flutkatastrophen werden häufiger, immer mehr Menschen werden vom Wasser überrascht. Schutz gibt es nicht, die Hilfe kommt meist viel zu spät. Braucht die Welt bald viele Arche Noahs?
"Arche-Tower" hat der Krefelder Gerhard Fabritz seinen Rettungsturm genannt, den er bereits vor drei Jahren bei den europäischen Patentanwälten in München angemeldet hat. "Die Türme müssen dort errichtet werden, wo Katastrophen zu erwarten sind - und auf einem Hügel. Ist der nicht vorhanden, muss er vor dem Bau aufgeschüttet werden", erläutert Fabritz sein System. Variabel in der Größe, bietet der "Arche-Tower" alles, was die lebenserhaltenden Bedürfnisse der Menschen vorübergehend befriedigt. Wind- und Solarenergie liefern den "Saft".
Währenddessen naht über das geflutete Binnenland ein "Retentionsverbund" den Flutopfern zur Hilfe - bestehend aus schnell montierten Katamaranen mit 40 Zentimeter Tiefgang und wahlweisem Wasser- und Landantrieb. Auch diese Binnenschiff-einheit ist eine Idee des 72-jährigen Bockumers, der sich seit 40 Jahren mit Zukunftsforschung und -entwicklung befasst, sich "Innovator" nennt und gewiss kein Spinner ist.
Im Betrieb seines Sohnes Thorsten Alexander Fabritz und seiner Tochter Anja Christina Kauls an der Elbestraße (GeFa) werden Produkte geschaffen und verkauft, die zur Philosophie des Unternehmensgründers passen: Wasserspeicher für Nutzpflanzen mit Mineralstoffen oder Meeresalgen, Pflanztürme und -säulen zur pflegeleichten Städteverschönerung oder Kronen-Sicherungen und Gurte für nicht mehr ganz standfeste Bäume.
Gerhard Fabritz kommt auf mehr als 300 Patent-, Gebrauchs- und Geschmacksmusteranmeldungen. Obwohl er davon überzeugt ist, dass der Ideenklau immer mehr um sich greift ("auch in Deutschland"), werden noch welche hinzukommen.