Neuer Besitzer Neueröffnung von Lus Bell - Gut Heyenbaum ist Vorbild

Lus Bell hat mit Fadil Halili einen neuen Besitzer, der das Lokal zu einem Krefelder Treffpunkt machen möchte.

Neuer Besitzer: Neueröffnung von Lus Bell - Gut Heyenbaum ist Vorbild
Foto: Andreas Bischof

Traar. „All you can eat“ — auf dem Parkplatz der 1837 gegründeten Traditionsgaststätte Lus Bell erinnert noch ein altes, gammeliges Werbeschild an vergangene XXL-Schlemmer-Zeiten. Ab Freitag soll an der Nieper Straße nichts mehr gammelig sein.

Der neue Besitzer Fadil Halili hat Lus Bell (die erste Wirtin hieß Sibilla Lausberg, woraus die Kutscher Lusbergs Billa machten, was später zu Lus Bell wurde) von Grund auf renoviert, die Speisekarte eingedampft, den Weinkeller mit italienischen, französischen und deutschen Tropfen aufgefrischt — und hofft darauf, dass bis zur Eröffnung am Freitag alles perfekt ist.

„Ich mach jetzt hier einen kleinen Heyenbaum, einen Mini-Heyenbaum“, sagt Halili und unterstreicht damit, dass er vom Fach ist und weiß, auf welches Abenteuer er sich mit der ehemaligen Kutscherkneipe an der Chaussee von Krefeld nach Moers eingelassen hat. 2001 ist er aus dem Kosovo nach Deutschland gekommen und arbeitete zunächst bis 2003 bei Groterhorst („Lindenstuben“) in Geldern. Dann wechselte der Restaurantfachmann zum Gut Heyenbaum nach Verberg, wo er bis zum Oktober 2014 arbeitete — bis der renommierte Gasthof für immer schloss.

Heyenbaum ist natürlich das Pfund, mit dem Halili in seinem eigenen Laden wuchern möchte: „Ich hoffe, dass ich einen großen Teil der Heyenbaum—Kundschaft mit herüberholen kann. Schon zur Eröffnung kommen viele Leute, die ich von früher kenne.“ Seiner Kundschaft kann er innen 80 Plätze anbieten, auf der Terrasse kommen noch einmal 70 bis 75 Plätze hinzu.

„Etwas gehoben“ sollen Ambiente und Speisekarte sein. An der Karte fällt auf, dass das Angebot auf gerade mal zwei Din-A-5-Seiten Platz findet. Mehr Klasse statt Masse ist die Devise. Halili: „Hier wird jeden Tag alles frisch gekocht. Darauf lege ich Wert.“ Im Angebot sind zum Beispiel als Vorspeise „Gebratenes Rotbarbenfilet mit Pesto, Oliven und Pinienkernen auf Rucola“ (10,50 Euro), dem als Hauptgericht eine „Französische Barbarie-Entenbrust mit Pfirsich und Chili auf Tandoorireis“ (18,80 Euro) folgenden könnte, gekrönt von einer Crème brûlée für 7,50 Euro. Neben der Karte wird es auch noch ein Tagesangebot geben, das saisonal ausgerichtet ist: Muscheln, Wild und Gänsegerichte.

Die Mittagskarte (12 bis 14.30 Uhr) nimmt Rücksicht auf den etwas geringeren Hunger von Senioren und wird auch Kleinigkeiten wie „Toast Hawaii“ und diverse Schnitzel offerieren.

Halili-Vorgängerin Barbara Holzki hat die Speisekarte schon mal vorab abgesegnet. Sie hatte 2011 Lus Bell übernommen, nachdem das Lokal viereinhalb Jahre lang dicht war. Warum sie aufgehört hat? „Mein Mann ist in Rente gegangen.“ Und man könne davon ausgehen, dass „zehn Jahre in der Gastronomie doppelt zählen“.

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