Nach dem Brand: Zurück in der heimischen Kirche

Nach Monaten ohne ihr Domizil kann die Gemeinde die neu sanierte Michaelkirche wieder nutzen.

Krefeld-Bockum. Die monatelange Sanierung der Michaelkirche ist beendet. Am letzten Sonntag zeigte die Essener Künstlerin Gabriele Schulten zur Wiedereröffnung des frisch renovierten Gotteshaus ihre Werke unter dem Motto „Farbklänge und Skizzen“.

Rückblick: Wie ein Lauffeuer verbreitet sich im August 2010 die Nachricht vom Brand in der Michaelkirche bei den Gemeindemitgliedern. In kürzester Zeit finden sich etwa 30 Bürger der Bockumer Gemeinde am Tatort zusammen und bieten spontan ihre Hilfe an. Brandstifter hatten im Souterrain der Kirche nach einem Einbruch einen Brand gelegt und Papier angezündet.

Dies geschah möglicherweise aus Frust, nachdem sie Opferstock und diverse Behältnisse aufgebrochen hatten, ohne Geld zu finden. Der Schock bei Pfarrer Thomas Kühnert und den Gemeindemitgliedern ist groß, denn die Schäden und die damit verbundenen Auswirkungen waren erheblich.

„Die Decken im Souterrain waren durch die Hitze abgeplatzt, Elektrogeräte geschmolzen“, berichten Ingrid und Burckhardt Großbach. Betroffen waren der große Gemeindesaal, der Aufbahrungsraum, die Sakristei und das Foyer. Das Schlimmste für die Gemeindekoordinatorin und ihren für die Öffentlichkeitsarbeit in der Gemeinde zuständigen Ehemann war jedoch der Brandgeruch und der Ruß, die sich überall festgesetzt hatten — auch in der Kirche.

„Die Decken mussten vollständig erneuert werden“, berichtet Burckhardt Großbach. Er schätzt, dass auf die Versicherung Kosten in Höhe eines sechsstelligen Betrages zukommen. Die Brandstifter sind seines Wissens noch nicht ermittelt.

Den Glauben an das Gute im Menschen haben die Großbachs jedoch nicht verloren, denn die Anteilnahme und das Angebot für Hilfe waren groß. „Ein solches Ereignis stärkt ungemein den Zusammenhalt“, sagt Großbach. So fand sich in der benachbarten Uerdinger Straße 110, in der ehemaligen Pfau-Krawattenfabrik, schnell ein Ausweichquartier.

"Im früheren Chefbüro haben wir sonntags den Gottesdienst abgehalten“, so Großbach. Die bis zu 50 Kirchgänger hätten die Notlösung gut angenommen. Außerdem konnten hier auch Büro- und Verwaltungsräume genutzt werden. Dankbar ist er auch dem Krefelder Architektenbüro Reymann, das sich um die Abwicklung der Renovierung gekümmert hat.

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