Luxus-Residenz: Der Clou ist der eigene Weinkeller in den Wohnungen

Die Luxus-Residenz an der Uerdinger Straße ist fast bezugsfertig. Kosten: über fünf Millionen Euro.

Krefeld-Bockum. Als eine „Luxus-Residenz für höchste Ansprüche“ wird die „Villa Sonnenhof“ als Mietobjekt der Sonderklassen angepriesen, als Symbiose von Historie und Moderne. Bald sollen die ersten Mieter hier in die denkmalgeschützte Gründerzeit-Villa mit Dienstbotenflügel einziehen.

Das betagte Gebäude an der Uerdinger Straße 449 mit dem markanten Türmchen liegt in einem über 3000 Quadratmeter großen Grundstück. Architekt Jochen Kriegers (56), der den über 120 Jahre alten, neoklassizistischen Bau kernsaniert hat, spricht von einem „Traumjob“, den er hier ausübt. Denn für die Kempener Investoren-Gruppe kann er aus dem Vollen schöpfen. Nur edelstes Interieur (schwarzer Marmor in den Bädern) kommt zum Einbau. Der Clou: Zu jeder Wohnung gehört im restaurieren Kellergewölbe ein eigener Weinkeller.

Der Durchgang zur Tiefgarage, die zwischen dem alten und dem neuen Haus liegen wird, ist mit Skulpturen geschmückt. In den drei Geschossen unter dem Mansarddach entstehen auf einer Gesamtfläche von 770 Quadratmetern vier Wohnungen.

Vor die etwa 40 Meter nach hinten versetzte Villa sollen an der Grundstücksgrenze an der Straße ein neuer Baukörper gesetzt werden, der in der Mitte von einer Glasfront getrennt wird. Durch diese Front bleibt der Blick auf das alte Gebäude, das nachts angestrahlt wird, teilweise erhalten.

In diesem Teil des Wohnparks entstehen fünf Wohnungen die zwischen 100 und 200 Quadratmetern groß werden. In der oberen Etage entsteht ein großes Penthouse. Der Bezug der Wohnungen in der alten Villa ist für April oder Mai vorgesehen. Die ganze Anlage einschließlich der Grünflächen könnte im September fertig sein. Insgesamt haben die Investoren für den Komplex weit über fünf Millionen Euro ausgegeben.

Stolz führt Jochen Kriegers durch das alte Gemäuer von 1887, in dem zuletzt der bekannte SPD-Wahlmanager und Millionär Harry Walter gewohnt hat. Erstbesitzer war die bekannte Fabrikantenfamilie Scheibler. Vor rund zwei Jahren hat eine Kempener Gesellschaft die Villa gekauft. Innen bleibt jedoch kaum ein Stein auf dem anderen. Alles, bis zu den alten Fliesen und Butzenscheiben, wird originalgetreu renoviert bzw. wieder hergestellt. Zwischen die beiden dorischen Säulen im Eingang kommt wieder der Himmelskörper, nach dem das Haus benannt wurde.

Versteht sich, dass von den Armaturen bis zum Fahrstuhl nur das Allerfeinste zum Einbau kommt. Jede Wohnung hat einen eigenen Eingang zum Fahrstuhl. Die Wohnungen sollen aber nicht verkauft, sondern nur vermietet werden. Die Eigentümer hängen an dem Objekt. Da die Mieten luxuriös sein werden, sollen zumindest die Nebenkosten erschwinglich sein. Erdwärmepumpe, eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung, acht Zentimeter Innenwärmeisolierung in der Villa sollen diese Kosten überschaubar halten. Innenisolierung deshalb, weil aus Denkmalgründen eine Außenisolierung nicht möglich ist.

Für Elke Rocholl von der Agentur Engels und Völker gibt es für diesen Luxus durchaus einen Markt.

„Viele ältere Menschen wollen ab einem bestimmten Zeitpunkt ihre großen Häuser und Grundstücke verlassen und die Vorteile einer Innenstadtlage mit großzügiger Ausstattung genießen.“ Die Agentur beginnt in diesen Tagen exklusiv mit der Vermarktung des Objekts. Für die High-Society-Makler von der Uerdinger Straße ist der „Sonnenhof“ nichts Ungewöhnliches.

Elke Rocholl hat einweiteres schönes Angebot: Bei ihr kann man sich auch ein Schloss in Santa Monica (Kalifornien) kaufen. Das „Fleur de Lys“ kostet umgerechnet rund 90 Millionen Euro. Oder wie wäre mit dem Chartern der Luxusyacht „O‘ceanos“? 167 000 Euro pro Woche verlangt die Agentur dafür von Interessenten.

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