Krefelder Campingplatz liegt im Verborgenen

Kaum jemand kennt das Gelände von Frank Klaßen an der Engerstraße. Vor allem Dauergäste haben hier ihr Feriendomizil.

Bockum. "Willkommen"-Schilder hängen an Gartenzäunen. Liebevoll eingerichtete Sitzgruppen und Blumenbeete neben heimeligen Wohnwagen warten auf die Rückkehr ihrer Besitzer. Nur drei haben in der dichten Schneedecke der vergangenen Woche ihre Spuren hinterlassen: Kater Carlo, ein Husky namens Fritz und Frank Klaßen. Abgesehen vom Klimpern der Windspiele ist es still - gespenstisch still. "Im Winter ist hier nichts los", sagt er. "Zur Zeit besteht meine einzige Aufgabe darin, die 500 Meter lange Hecke zu stutzen."

Ganz im Verborgenen an der Engerstaße in Bockum an der Grenze zu Verberg liegt Frank Klaßens Campingplatz. Schon wenige 100 Meter vom Gelände entfernt, wissen zum Teil nicht einmal mehr die Anwohner davon. Das Gelände bietet Platz für 24 Wohnwagen und ist fast ausgebucht. Derzeit sind vier Plätze frei. Auch Zelte sind zugelassen. Bis auf einen Gast aus Hannover kommen alle aus Krefeld oder der näheren Umgebung. "Der älteste ,Bewohner’, der schon seit Beginn Gast war, ist vor fünf Jahren gestorben", sagt Klaßen.

Er möchte seinen Gästen einen Ort zum Entspannen bieten. "Jeder kann hier - im Rahmen der Platzverordnung - tun, was er möchte." Einige Parzellen gleichen einem zweiten Zuhause. Der Platz hat Ähnlichkeit mit einer Kleingartenanlage.

"Die meisten kommen an den Wochenenden her. Familien mit Kindern verbringen auch schon mal ihren Urlaub auf dem Platz." Im April, wenn die ersten Sonnenstrahlen ihre wärmende Kraft entfalten, beginnt in der Regel die Saison und die ersten Gäste lassen sich blicken. Dann kommt auf Frank Klaßen auch wieder mehr Arbeit zu. Dann heißt es Rasen mähen, die sanitären Anlagen pflegen und nach dem Rechten sehen.

Der Campingplatz ist ein Familienunternehmen. Auf dem 1,5 Hektar großen Grundstück eröffneten vor über 40 Jahren die Großeltern von Frank Klaßen die Pforten für Wohnwagen und Zelte. Vorher hielten sie Ziegen und Hühner. Zahlreiche Obstbäume füllten den Platz. Später ging der Platz an seine Eltern über und seit 1991 liegt das Zepter in seiner Hand. Der Platz selbst misst 8000 Quadratmeter.

Etwas anderes mit dem Gelände anzufangen, kommt für Klaßen nicht in Frage. "Ich bin so groß geworden und könnte mir hier auch nichts anderes vorstellen." Darauf können sich seine Gäste verlassen: Alles bleibt beim Alten. Das Toilettenhäuschen allerdings erstrahlt schon bald im neuen Glanz. "Für die sanitären Anlagen steht derzeit eine Renovierung an", sagt Klaßen.

Er will seinen Gästen vor allem einen Ort der Entspannung bieten, auf den sie zählen können. Er mag es still und bescheiden. Werbung für den Platz macht er nicht. "Viel Ärger gab es auf dem Platz noch nicht", sagt er.

Einmal musste er einen Störenfried vom Gelände verweisen. Während der Schäferhunde-Weltmeisterschaft waren zwei teilnehmende Teams aus Bremerhaven und Karlsruhe zu Gast, die das Ereignis mit einem Kurzurlaub verbunden haben.

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