Inline-Skaterhockey: Die wilden Hunde greifen an

13 junge Frauen haben Krefelds erste Damen-Mannschaft im Inline-Skaterhockey gegründet. Sie trainieren hart für ihre Premieren-Saison in der zweiten Bundesliga.

Bockum. Wenn die "Wilddogs" trainieren, brennt der Boden in der Sporthalle am Schulzentrum Horkesgath. 13 Frauen gehören zur neu gegründeten Damen-Mannschaft des Inline-Skaterhockey-Clubs (ISHC) Bockumer Bulldogs. Die jüngste Sportlerin ist 14, die älteste 29 Jahre alt. Hauptinitiator ist der "Piranha" und erste Herrenspieler Peter Teschner. Mit seinem Co-Trainer Yorck Löwenstein baut er das Damen-Team des Vereins seit September auf.

"Wir haben uns entschlossen, diesen Versuch zu starten, weil zwischenzeitlich etliche Damen in den Reihen des Stammvereins waren", sagt Teschner. "Der Rest musste ein kleines bisschen überredet werden", sagt Spielführerin Sarah Löwenstein.

Die dreizehn festen Spielerinnen wollen sich im kommenden Jahr erstmals in der zweiten Bundesliga in einer Meisterschaftssaison beweisen. Trainiert wird immer samstags. Der Start in die erste Saison dürfte trotz harter Arbeit holprig werden: Denn Damen-Inline-Hockey ist in Deutschland noch nicht weit verbreitet. Um auf genügend Gegner zu treffen, müssten auch andernorts dringend neue Mannschaften in die zweithöchste deutsche Spielklasse einsteigen.

Dementsprechend sind die künftigen Gegner der Hockey-Mädels im Bundesgebiet großräumig verteilt. Die längsten Anreisen zu Spielen werden wohl ins württembergische Heilbronn oder in Schleswig-Holsteins Landeshauptstadt Kiel sein - was das Budget der Spielerinnen stark strapazieren dürfte. Die Anfahrten müssen nämlich im eigenen Auto unternommen und auf eigene Kosten bestritten werden.

Bei der Finanzierung der für Hockey-Sportler umfangreichen Ausrüstung - Beinschoner, Brustpanzer, Schläger und Helm - greift der Verein seinen Mitgliedern unter die Arme. "Es gibt zum Glück die Möglichkeit, die Ausrüstung von anderen Spielern gebraucht zu übernehmen", sagt Sarah Löwenstein.

Neue Mitglieder sind nach wie vor willkommen. "Jede halbwegs sportliche Frau mit Lust am Hockey kann sich melden. Es sind viele Mädels dabei, die vorher nichts mit dem Sport zu tun hatten". sagt Löwenstein. "Im ersten Jahr wollen wir nur lernen und hauptsächlich Spaß haben", wirbt sie um Zuwachs. Zudem ist das Team auf der Suche nach Sponsoren. "Bis jetzt haben wir nur Alienor, die uns einen Trikot-Satz zur Verfügung stellen", sagt Feld-Spielerin Ina Laufs.

Einen ersten Eindruck von dem, was auf sie zukommt, bekamen die Wilddogs bei ihrem ersten Freundschaftsspiel gegen Langenfeld II. Die Mannschaft steht auf Platz vier in der zweiten Bundesliga. Die Begegnung ging zwar mit einem enttäuschenden 8:1 zu Ende. "Doch es war unser allererstes Spiel", sagt Löwenstein. Am 25. Januar bekommen die Wilddogs beim "Lady Bears Cup" in Krefeld eine neue Chance, sich für die Premieren-Saison einzuspielen.

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