Dabei ging es im Eichtersheimer Schlosspark trotz international festgelegter Regeln wahrhaft schottisch zu. Insgesamt drei Damenmannschaften maßen im traditionellen Kilt ihre Kräfte in so außergewöhnlichen Disziplinen wie Gewichtweitwurf, Strohsackhochwurf (mit der Heugabel), Steinstoßen oder Baumstammziehen. Die Damenriege der Wallace Warriors packte beherzt zu und dominierte dank Geschicklichkeit und Teamwork in nahezu jeder Disziplin. „Beim Baumstammslalom mussten wir mit fünf Meter langen Baumstämmen auf den Schultern zwischen Toren auf Zeit laufen“, erzählt Nicole Rüttermann.

Persönlich hatte sie den meisten Spaß beim Bogenschießen, wo von fünf Versuchen der beste Treffer zählt. „Bogenschießen ist bei den Games eher selten, aber es lief total gut“, sagt die 41-Jährige. Weniger witzig hingegen fand sie das „Koffertragen“. An zwei halben Baumstämmen sind Griffe angebracht, mit einem hölzernen Koffer in jeder Hand geht es dann zehn Runden um einen Parcours. „Das sind locker 30 Kilo auf jeder Seite“, erinnert sich Nicole Rüttermann schaudernd. „Spätestens nach acht Runden merkt man seine Arme extrem.“

„Stones of Manhood“ ist im Fachjargon der Ausdruck für Steinkugeltragen. Die kräftigen Frauen mussten unhandliche, schwer zu packende Natursteine mit Gewichten zwischen 35 und 60 Kilogramm vom Boden aufheben, mit ihnen eine Strecke von fünf Metern in möglichst kurzer Zeit zurücklegen und anschließend das Monstrum auf ein 150 Zentimeter hohes Podest hieven. Je schwerer der Stein, desto höher die Punktzahl. Als Punktbeste Dame ging Raffaela Büscher aus den 7. Internationalen Highland Games hervor, dicht gefolgt von Michaela Pennekamp.

Folkmusik, schottische Marktstände, Schau-Schafehüten und das größte Dudelsackfestival der Republik rundeten das Spektakel in Baden-Württemberg ab. Die Wallace Warriors-Damen freuen sich nun schon auf die nächsten Highland Games, die vom 18. bis 19. August in Viersen-Süchteln stattfinden.