Herrliches Herbstwetter für zwei Bauernmärkte

Tausende staunen, schlendern und genießen in Traar und Uerdingen.

Krefeld-Traar/Uerdingen. Kürbis, Zwiebelkuchen, Federweißer — was das Herz im Herbst begehrt, gab es am Sonntag auf dem Bauernmarkt in Uerdingen. Zum dritten Mal fand er statt, wieder organisiert vom Kaufmannsbund. Von 13 bis 18 Uhr präsentierte sich Uerdingen an 65 Ständen, die sich vom historischen Marktplatz bis hin zur Fußgängerzone ausbreiteten.

Das Ehepaar Bagsik aus Fischeln ist mit seinem sechsjährigen Enkel Alexander gekommen. „Wir wollen ihm mal zeigen, wo die Milch herkommt und zwar nicht bei einer Plastikkuh, sondern bei einer richtigen.“

Doch das Erlebnis bleibt aus: Die Landwirte, die dem Markt ehemals den Namen verliehen, sind aufgrund der Erntezeit und der mit dem Markt verbundenen Kosten von Jahr zu Jahr weniger vertreten. Nur der Obstbauer Köffers präsentiert am Sonntag die Ware seines Bauernladens, ansässig in der Fußgängerzone.

Dafür stellen sich immer mehr Einzelhändler und Vereine auf dem Bauernmarkt vor, die sich eng mit dem Stadtteil verbunden fühlen. So sorgen der Pfadfinderverein „Stamm Ostgoten“ und die Freiwillige Feuerwehr Uerdingen für Abwechslung.

„Heute sehen die Leute das, was unser Uerdingen eigentlich ausmacht“, sagt Ulrich Lohmar, Vorsitzender des Kaufmannbundes. Der 50-Jährige ist gebürtiger Uerdinger und seit 30 Jahren ehrenamtlich für den Stadtteil tätig. Er freut sich vor allem über den Verkaufsoffenen Sonntag und die ortsansässige Gastronomie, die sich bei dem Wetter auch draußen präsentieren kann.

Höhepunkt des Bauernmarktes ist der Auftritt der fünfköpfigen Band Oedingsche Jonges, die sich mit ihrer Stimmungsmusik auf vielen Karnevalssitzungen einen Namen gemacht hat.

Als wahre Augenweide hat sich am Sonntag der Traarer Bauernmarkt tausenden von Besuchern präsentiert. Wer sich an all den schönen Pflanzen und herbstlich dekorierten Ständen nicht satt sehen konnte, kam auch kulinarisch auf seine Kosten. Unter anderem gab es Wurst, Käse und Backwaren, Spanferkel vom Spieß, Reibekuchen, Gulasch vom Damwild, Fisch aus der Räucherei und selbst gebackenen Kuchen von den Landfrauen.

Beste Laune stellt sich schon bei der Eröffnung am Morgen ein. Untermalt von den Klängen des Jagdbläsercorps der Kreisjägerschaft begrüßen Marc Blondin vom Bürgerverein und Karl-Heinz Schulte-Bockholt von der Ortsbauernschaft die ersten Gäste. Viele kommen gerade aus dem Erntedankgottesdienst. „Ernten und Feiern gehören seit jeher zusammen“, betont Blondin.

Schirmherr Gregor Kathstede bringt die gute Nachricht aus dem Stadtrat mit: „Dieser Platz bleibt erhalten — und zwar als Festplatz, der genutzt werden darf.“ Dann löst der Oberbürgermeister sein Versprechen an Tochter Paula ein und ersteht einen riesigen Kürbis.

Hervorragend umgesetzt haben die 40 Aussteller die Aufforderung, die Erzeugung ihrer Produkte darzustellen. So wurde mit Hilfe einer 100 Jahre alten Apfelreibe und -presse köstlich schmeckender Apfelsaft kredenzt.

Metzgereien haben Infotafeln aufgebaut, bei der rollenden Waldschule kann man Nistkästen bauen. Auch die Kinder sind glücklich, sei es beim Streicheln von Schafen oder beim Bemalen von Kürbissen. Besuchermagnet ist ein Falkner, der mit einem mächtigen Uhu auf dem Arm über seine Arbeit berichtet.

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