Haltestelle Bockumer Platz barrierefrei und grün

Nach dreieinhalb Monaten Bauzeit geht ist sie Ende des Monats fertig. Das Projekt hat 650 000 Euro gekostet.

Krefeld-Bockum. Am 15. August haben die Stadtwerke (SWK) mit dem Umbau der Haltestelle am Bockumer Platz begonnen. Nach dreieinhalb Monaten Bauzeit soll das 650 000 Euro teure Projekt Ende des Monats fertig werden. Es wird wegen der neuen Barrierefreiheit bis zu 85 Prozent vom Land NRW gefördert.

Der neue Haltepunkt wird nach ihrer Verlegung barrierefrei im weiteren Sinne sein: Nicht nur für Kinderwagen, Rollstühle und Rollatoren wird die Bahnsteigkante hochgelegt, damit ein problemloses Ein- und Aussteigen möglich ist, auch Sehbehinderte sollen vom Umbau profitieren. Für sie wird ein „taktiles System“ — eine Reihe von Steinen mit Rillen und Noppen — verlegt, um sie sicher von und zur Haltestelle zu leiten.

Um den grünen Charakter des Platzes zu betonen, sind Bepflanzungen mit Boden deckenden Rosensträuchern vorgesehen. Der grüne Clou: Eine kreisförmige Pflanzfläche ist mittig in der Dreiecksfläche im südlichen Bereich (Richtung Rathaus) der Haltestelle vorgesehen. Er wird mit einem Solitärbaum, einer freistehenden Krim-Linde, bepflanzt. Die Linde kann bis 250 Jahre alt werden.

Die überdachten Wartebereiche werden ähnlich wie am Hansahaus aussehen. Jürgen Schöppner von den SWK: „Eine schlanke und transparente Stahlkonstruktion.“ Bei Dunkelheit werde der Haltebereich von je vier LED-Lichtern gleichmäßig ausgeleuchtet. Außerdem stehe je eine Informationsvitrine zur Verfügung, die über die Ankunft- und Abfahrtzeiten der Straßenbahnen informieren.

In Richtung Innenstadt ist der Bahnsteig 3,75 Meter breit, in Richtung Uerdingen dient das gesamte Dreieck bis zur Fahrbahn als Aufenthaltsfläche. Schöppner: „Es wird künftig deutlich mehr Platz sein für die rund 3800 Fahrgäste, die die Haltestelle täglich frequentieren.“

Die Radspur zwischen Platz und Haltestelle bleibt erhalten, Autos dürfen dann dort aber endgültig nicht mehr fahren. Vor über vier Jahren, im Mai 2007, wurde die Rechtsabbiegespur der Uerdinger Straße Richtung Innenstadt geschlossen. Die Verwaltung gab eine Häufung von Unfällen an dieser Stelle als Grund an. Im Stadtteil im Osten brach ein kleiner Aufstand los.

Im Januar 2008 legten die Pro-Bypass-Initiative 1572 Unterschriften (sieben Prozent von 22 000 Einwohnern rund um den Bockumer Platz) gegen die Schließung vor, weit mehr, als sie erwartet hatten. Bei den Wahlen zur Bezirksvertretung im September 2009 musste die CDU in Bockum einen Rückgang der Stimmen zwischen neun und zehn Prozent hinnehmen.

Obwohl es eine Reihe anderer Gründe dafür gab, machten die Christdemokraten die Schließung der Abbiegespur dafür verantwortlich. Die Folge: Fraktionschef Wilfrid Fabel kritisierte mehrfach öffentlich, dass die Schließung des Bypasses gegen den Willen vieler Bürger falsch war.

Der Schampus und das Bier waren von den Gegnern der Schließung fast schon bestellt. Bis dann die Pläne der SWK auf den Tisch kamen. Damit war das Thema Bypass 2011 erledigt.

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