Wettstreit um die bunten Eier

Mit dem Eierkippen im Brempter Hof findet am Sonntag wieder das traditionelle Osterspektakel statt.

Uerdingen. Spetz op Spetz wird am Ostersonntag wohl der meist gehörteste Ausruf im Brempter Hof sein. Dann lädt der Uerdinger Heimatbund zur Traditionspflege ein und eröffnet das traditionelle ‘Eierkeppe‘. Nach dem sonntäglichen Kirchgang werden Jung und Alt mit etwa 1500 bunt bemalten Eiern erwartet. Diese können dann im Dreierpack für 60 Cent erworben werden.

Was aber versteht man unter dem sogenannten Eierkippen? Es handelt sich hierbei um einen Wettkampf zwischen zwei Personen um das jeweils stärkste Ei und die damit verbundene Beute an gewonnenen Ostereiern.

Die Grundregel besagt, dass erst zwei Eier an den stumpfen Seiten aneinander geschlagen werden und dann die Attacke ‘Spetz op Spetz‘ — Spitze auf Spitze — erfolgt. Gewinner des Zweikampfs ist derjenige, dessen Ei heil am Ende geblieben ist.

Der stolze Besitzer des intakten Eis erbeutet zusätzlich noch das kaputte Ei des Gegners. Horst Peterburs, Archivleiter des Uerdinger Heimatbundes weiß zu berichten, dass früher oft gepfuscht wurde: „Man hat dabei versucht, Gips-Eier unter die echten zu schmuggeln. Wurde der Betrüger allerdings erwischt, musste dieser alle Eier abgeben.“ Diese Gefahr besteht heute allerdings nicht mehr.

Das Eierkippen ist ein alter Osterbrauch, der aus dem achtzehnten Jahrhundert stammt und seit 1981 vom Uerdinger Heimatbund im Brempter Hof fortgeführt wird. Welchen Trick es dabei gibt, verrät Horst Peterburs: „Wer zuerst schlägt und die Stelle oberhalb am Ei trifft, gewinnt zu 100 Prozent. Dort befindet sich die empfindlichste Stelle des Eis.“

Im Anschluss an das Kippen erfreut man sich selbst über die beschädigten Eier, denn die nimmt man mit nach Hause. Eiersalat gibt es dann genug.

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