Verkehr Uerdingern platzt der Kragen

Tatort Fußgängerzone: Tagsüber Pkw und rabiate Radfahrer, abends und nachts Lkw — die Anlieger wollen das nicht länger hinnehmen.

Verkehr: Uerdingern platzt der Kragen
Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Anliegern der Niederstraße in Uerdingen platzt der Kragen. Sie wollen das permanente Befahren der Fußgängerzone nicht mehr akzeptieren. Oft würde die Einbahnstraße auch noch in beiden Richtungen befahren, beschweren sich die Anwohner.

Diese Beschwerden waren jetzt Thema in der zuständigen Bezirksvertretung. Peter Komusiewicz ist Inhaber von Esspana, Gastronomie und Feinkost, an der Niederstraße: „Jeden Tag befahren circa 60 Autos die Fußgängerzone — auch außerhalb der Ladezeiten — in beide Richtungen, trotz Einbahnstraße“, ärgert er sich. „Wenn man den Fahrern etwas sagt, wird man noch angemeckert.“

Ähnlich verhielten sich viele Radfahrer, die ohne auf die Fußgänger zu achten, einfach durchfuhren. „In den Sommermonaten sind es manchmal ganze Pulks. In den Niederlanden, beispielsweise in Maastricht oder ‘s-Hertogenbosch, ist die Polizei stets präsent, rigoroser und verteilt Knöllchen“, schreibt er der WZ. Dort gebe es Elektropoller, die auch für Uerdingen eine gute Lösung seien.

Das bestätigt auch Anlieger Ulrich Lohmar. „Die Poller können manuell oder automatisch aus- und eingefahren werden und finden ihr Einsatzgebiet überall dort, wo es gilt, die Zufahrten individuell zu erlauben und zu bestimmten Zeiten zu sperren.“ Aber sie seien natürlich nicht kostenlos zu haben.

Er berichtet, dass Lastwagen auch abends und in der Nacht durch die Fußgängerzone — auch über die Oberstraße — bretterten. „Das finden besonders die Anlieger mit Außengastronomie nicht besonders angenehm“, so Lohmar. Es gebe auch Zeitgenossen, die samstags in der Fußgängerzone parkten und montags wieder wegfahren würden, berichtet er weiter. „Da fordern wir schärfere Kontrollen.“

Andreas Heinrich, der Leiter des Bezirksdienstes bei der Polizei, sieht die Thematik ein wenig anders: „Wir bestreifen den Bereich regelmäßig, verzeichnen dort aber keine Besonderheiten, keine Unfälle. Wenn wir dort Regelwidrigkeiten entdecken, werden sie auch sanktioniert.“ Die Polizei könne jedoch nicht Präsenz durch einen Dauerposten ermöglichen. Auch er schlug bauliche Veränderungen als Lösung vor. Doch die kosten Geld, besonders in Zeiten des Nothaushaltes ein Problem.

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