Karneval Uerdinger Minister schwitzen für neues Zuhause

Die „Vereinigung Uerdinger Minister im Karneval“ muss Am Zollhof weichen und zieht um zur Traarer Straße 1.

Karneval: Uerdinger Minister schwitzen für neues Zuhause
Foto: DJ

Krefeld. Die Schweißperlen glänzen auf den Stirnen, denn Renovierungsarbeit im neuen Vereinsheim ist Schwerstarbeit. Die Mitglieder der „Vereinigung Uerdinger Minister im Karneval“, kurz: VUMIK genannt, spucken in die Hände. Die Herren, die in ihrer karnevalistischen Amtszeit den schwarzen Anzug pflegen, tragen jetzt Jeans und Freizeithemd. Sie sind fleißig, denn bis Mitte August soll an der Ecke Traarer Straße 1 alles fertig sein. „Vorher hatten wir unsere Bleibe Am Zollhof 8. Dort wurde uns von den Verantwortlichen des Rheinhafens Krefeld zum 30. Juni gekündigt", erklärt Vorsitzender Helmut Mauersberger

Das Projekt Rheinblick wirft also seine Schatten voraus. Mauersberger: „Da wir ein gutes Verhältnis zum Rheinhafen pflegen, dürfen wir dort bleiben, bis wir hier fertig sind.“ Die Renovierungsarbeiten begannen Anfang März. Die Ex-Kneipe und Pizzeria stand fünf Jahre leer. „Entsprechend sah es aus“, sagt der Vereins-Chef. „Wir haben recherchiert, den Eigentümer gefunden und ein Kaufangebot laut Wertgutachten gemacht. Es war schwer, ein einigermaßen finanzierbares Heim zu finden.“

In Handwerksarbeit haben die Ex-Minister Übung. „Bereits das Haus am Zollhof haben wir seit 2002 gepflegt", sagt Mauersberger. An der Traarer Straße mussten zuerst fünf Tonnen Schutt beseitigt und danach Elektrik, Heizung und Sanitär komplett erneuert werden. Fußboden und Mobiliar wurden mit viel Muskelkraft geschrubbt und glänzen jetzt in ihren ursprünglichen hellen Farben. Die Wände sind frisch gestrichen und durch die großen Fenster fällt das Sonnenlicht.

In der Mitte des großen Raumes fällt die in Uerdinger Farben Rot und Blau marmorierte Säule auf. Mauersberger freut sich über die Anteilnahme der Uerdinger: „Viele Handwerker haben uns mit Arbeitskraft geholfen. Andere spendeten und ein Caterer spendiert uns einmal wöchentlich belegte Brötchen.“

Im großen Aufenthaltsraum mit Küche wird demnächst Skat geklopft, die Vorstandsarbeit verrichtet, Reibekuchen gebacken oder Muscheln gekocht. Alles unter dem Motto: „Selbst ist der Mann.“ Mauersberger erklärt schmunzelnd: „Bei uns können auch Frauen Mitglieder werden. Nach Satzung und Grundgesetz sind alle gleich. Die weibliche Mitgliedschaft beschließt die Jahreshauptversammlung. Das ist aber noch nicht passiert.“

Nebenan hat die Showgruppe ihren Probenraum, denn die Minister treten im Karneval auch auf. 14 der insgesamt 82 Vereinsmitglieder sind hier dabei. „Wir haben viel Leben im Haus und pflegen auch Kontakte zu anderen Vereinen“, bestätigt Geschäftsführer Philipp Weindorf. „So nutzt der Karnevalszugverein unser Heim für seine Sitzungen, hier laufen die Vorbereitungen für den Piratenball und die Brauchtumspflege steht sowieso obenan.“ Und das Beste am neuen Heim: „Hier führt am Tulpensonntag direkt der Karnevalszug vorbei.“

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