Uerdinger Kirmes startet mit Sorgen

Rund 40 Schausteller sind nach Uerdingen auf den Marktplatz gekommen.

Uerdingen. Es läuten die Glocken von St. Peter, es donnern drei Böllerschläge am Rathaus und tausend Luftballons in den Uerdinger Farben Blau-Rot steigen in die tief ziehenden Regenwolken. Obwohl es schon am Samstag losging mit der Uerdinger Pantaleon-Kirmes, wird sie offiziell immer erst am Sonntag um zwölf Uhr eröffnet. Dazu schwenkt Bezirksvorsteher Elmar Jakubowski schmissig seinen Zylinder. Es ist seine 13. Eröffnung.

Kurz vor dem entscheidenden Moment inspiziert Jakubowski die uniformierten Garden vor dem Rathaus. Er wird begleitet von Sappeur-Corps-Kommandant Horst Stephan. Dazu erklingen von den Spielfreunden von 1927 die Töne des San-Carlo-Marsches von Oscar Tschour.

Auf den Plätzen am historischen Marktplatz und Am Röttgen sind rund 40 große und kleine Fahr- und sonstige Geschäfte aufgebaut. Die Stimmung bei den Schaustellern ist dem Wetter angepasst. Karl Eck vom gleichnamigen Weingut aus der Pfalz ist zwar erstmals in Uerdingen, Krefeld aber ist ihm nicht fremd. „Ich komme schon seit 15 Jahren zur Sprödental-Kirmes. Hier am Rhein finde ich es sehr gemütlich.“ Viele Stammkunden hätten ihn auch hier schon besucht, freut sich der Weinbauer. Ein Gläschen Riesling gibt‘s bei Eck für zwei Euro. Vera Heintges, die ein paar Schritte weiter die Kleine Schänke betreibt, blickt betrübt in den Himmel. „Es läuft sehr zäh. Der Umsatz ist nicht mit dem vom letzten Jahr zu vergleichen.“ Bei ihr kostet ein Viertelliter Pils zwei Euro. Dasselbe kostet am Stand von Sabine Grünheid aus Meerbusch ein Zucker-Crepes. Bei den „sprechenden Autos“ am Rainbow Truck gibt es eine Fahrt für zwei Euro, beim Hollywood Star für 2,50 Euro.

Rudolf Edling war schon 1958 als kleiner Junge mit dem Kettenkarussell seiner Großeltern hier. Seit einigen Jahren kommt er mit der Airport Bar. Auch er klagt über schlechten Umsatz. „Das Freizeitangebot ist in den letzten Jahren ja riesig angewachsen. Außerdem steckt die Geldbörse längst nicht mehr so locker in der Tasche.“ Im historischen Rathaussaal klagt auch Jakubowski: „Am Niederrhein hat das Kirmes-Sterben begonnen. Hoffentlich trifft es nicht auch Uerdingen.“

Insgesamt bewegen sich die Preise etwa auf dem Niveau des Vorjahres. Gut frequentiert sind schon am Samstag die „Happy hours“ zwischen 14 und 17 Uhr. Da gibt es an allen Geschäften besonders günstige Preise. Am Montag steht zudem der „Oma & Opa-Tag“ an. Dafür wird mit der Aktion „einmal Zahlen, zweimal fahren“ für Senioren mit Enkel geworben.

Abgeschlossen wird die Pantaleon-Kirmes morgen gegen 22.30 Uhr. Dann gibt es ein Höhenfeuerwerk, das von der Mündelheimer Rheinseite aus abgebrannt wird.

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