Uerdinger bangen um die alte Bücherei

Im Flächennutzungsplan nicht mehr aufgelistet.

Krefeld. Erhebliche Unruhe löst in Uerdingen die erneute Vorlage des Flächennutzungsplanes (FNP) aus. Denn neben dem zum Verkauf stehenden Brempter Hof ist auch das Gebäude der ehemaligen Bücherei nicht mehr als „Gemeineigentum“ ausgewiesen. Vielmehr, so erklärt der städtische Planer Karl-Werner Böttges in der Bezirksvertretung (BZV), soll das Haus neben dem Rathaus künftig in ein „Kern- bzw. Mischgebiet“ eingegliedert werden.

Mit diesem Schritt, das wissen Bezirksvertreter und Publikum, ist der Verkauf des Gebäudes vorprogrammiert. SPD-Sprecher Jürgen Hengst lehnt die Änderung vehement ab. Auch Bezirksvorsteher Elmar Jakubowski (CDU) spricht sich für den Erhalt der Herbertz-Häuser in kommunalem Eigentum aus. Auch das Votum der BZV ist deutlich. Einstimmigkeit für den Verbleib in städtischem Eigentum.

In der sich anschließenden Einwohnerfragestunde will die Politologin Susanne Tyll wissen, wer für die Änderung im Flächennutzungsplan verantwortlich sei, Verwaltung oder Politik. Böttges äußert sich dazu ausweichend. Immerhin verneint er, dass der zuständige Dezernent Martin Linne hier die Federführung gehabt habe.

Für Susanne Tyll, exponierte Kämpferin für den Erhalt der Bücherei, liefere der veränderte Plan auch den Nachweis, warum diese nach dem Ratsbeschluss im Mai fast im Handstreich geschlossen wurde. Die Initiative beruft sich nach wie vor auf den Artikel XIV/3 im Vertrag über den Zusammenschluss von Uerdingen und Krefeld von 1928. Dort wird versprochen, die Bücherei „stets offen“ zu halten.

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