Uerdinger Bahnhof: Im Brauhaus gärt die Wut
Eigentlich sind sich alle einig, dass der Bahnhof ein Restaurant werden soll. Doch nun schießt die Bahn quer.
Krefeld-Uerdingen. Das ungute Gefühl griff schon um sich, als die Herren von der Bahn den Raum betraten. Acht bis zehn sollen es gewesen sein, eigentlich viel zu viele für den Anlass. Was sie danach aus ihren Laptops zauberten, sorgte am Runden Tisch zum Thema Uerdinger Bahnhof für Erstaunen und Empörung. „Sauerei“ gehörte noch zu den freundlichen Bemerkungen. Das Treffen wurde ergebnislos abgebrochen.
Was war geschehen? Mit einem überraschenden Vorstoß hatte die Bahn die weit gediehenen Gespräche über die Zukunft des Bahnhofs zurück in die Steinzeit geschossen. Wie mehrfach berichtet, plant eine Investorengruppe in dem Gebäude ein Brauhaus mit Veranstaltungssaal, Kiosk und Biergarten. Bauverwaltung, Lokalpolitik und weite Teile der Bevölkerung finden die Idee klasse.
Das Bahnhofsgebäude haben die Investoren bereits gekauft und teilweise saniert, für einen sechsstelligen Betrag, wie zu hören ist. Schwieriger gestalten sich die Verhandlungen mit der Bahn über das umliegende Areal, wo Parkplatz und Biergarten entstehen sollen. Besagter Runder Tisch soll den Knoten lösen.