Tradition Sinter Klaas kommt nicht im Boot nach Uerdingen

Die Stadt möchte aus Gründen der Sicherheit nicht, dass er in Uerdingen anlegt. Nun kommt er wie 2014 zu Fuß.

Tradition: Sinter Klaas kommt nicht im Boot nach Uerdingen
Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Der holländische Nikolaus wird in diesem Jahr zum zweiten Mal in Folge nicht mit einem Boot am Rheinufer anlegen und dort von tausenden Schaulustigen empfangen werden. Sinter Klaas wird mit seinen Zwarten Pieten am ersten Adventssonntag statt in einer Kutsche vom Wasser erneut durch die Uerdinger Fußgängerzone zum Rathaus kommen. Die Stadtverwaltung hat sich nach eigenen Angaben aus Sicherheitsgründen gegen die Ankunft am Rhein entschieden.

Damit ist nach Ansicht des Uerdinger Kaufmannsbundes eine Tradition in Gefahr. Die Befürchtung: dass der Nikolaus aus Venlo in Zukunft nur noch mit dem Bus kommen soll und damit die besondere Attraktion, die eng mit dem vom Kaufmannsbund organisierten Nikolausmarkt im Uerdinger Zentrum verbunden ist, verloren geht.

2014 waren die Bauarbeiten am Rheindeich der Grund gewesen, den Heiligen Mann und seine Begleiter erstmals auf anderen Wegen zum Rathaus kommen zu lassen. In diesem Jahr liegt das Problem laut Stadt auch an dieser Neugestaltung. „Durch sie hat sich die Situation verändert“, sagt Stadtpressesprecher Timo Bauermeister. Fluchtwege und Sicherheitsmaßnahmen müssten bei Publikumsveranstaltungen am Uerdinger Steiger, an dem das Feuerwehrboot Sinter Klaas normalerweise absetzt, geprüft werden.

Hinzu kommt, dass der Steiger kaputt ist. Deshalb hätte man in diesem Jahr laut Bauermeister eine Ausnahmegenehmigung und damit ein Sicherheitskonzept gebraucht. Wenn der Rheinanleger repariert sei, werde dies nicht mehr erforderlich sein. „Damit könnte 2016 auch der niederländische Nikolaus wieder dort anlegen“, so Bauermeister.

Ulrich Lohmann vom Uerdinger Kaufmannsbund ist trotzdem enttäuscht. Da das Hafenamt eine Landung am Steiger genehmigt habe, sei man fest davon ausgegangen, dass die Niederländer in diesem Jahr die traditionelle Route hätten nehmen können. So, wie es im vergangenen Jahr war, das war doch nichts für die Kinder“, sagt der Erste Vorsitzende des Kaufmannsbundes. „Hier schaut mittlerweile die dritte oder vierte Generation bei der Ankunft am Hafen zu. Ob Niedrig- oder Hochwasser, es ist immer gegangen. Dass es im vergangenen Jahr nicht anders möglich war, kann ich verstehen, aber in diesem Jahr nicht.“ Es bestehe die Sorge, dass die Stadt den Venloer Nikolaus für den von ihr organisierten Empfang auch in den kommenden Jahren „nur noch mit dem Bus fahren lassen will“.

Stadtpressesprecher Timo Bauermeister sagt dazu, „dass die Tradition mit dem Boot fortgesetzt werden soll“. Was die auch dafür notwendige Reparatur des Steigers angeht, gebe man sich „die größte Mühe im Frühjahr fertig zu sein“, sagt Sascha Odermatt, Sprecher der Geschäftsführung im Rheinhafen. Dann beginnt die Saison der Kreuzfahrtschiffe. Derzeit werde der Terminplan für die Arbeiten geklärt. „Und dann hängt alles vom Wetter ab“, so Odermatt. „Wenn wir im Winter anfangen, mit Beton zu bauen, ist immer die Frage, ob er auch aushärten kann.“

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