Uerdingen Rheindamm wird schon wieder neu gepflastert

Wegen Stoßkanten hat die Stadt die vorherigen Pflasterarbeiten nicht abgenommen. Ein Anwohner ärgert sich zudem über Stadtwerke- „Dauerbaustelle“ auf der Dammstraße.

Uerdingen: Rheindamm wird schon wieder neu gepflastert
Foto: DJ

Krefeld. Eine von Grund auf erneuerte Mauer, die Überschwemmungen besser vorbeugen soll und neue Pflastersteine auf dem Boden: Die Arbeiten am Rheindeich waren eigentlich längst abgeschlossen. Bis Anfang der Woche ein Bauarbeiter-Team mit Bagger anrückte und im Bereich der Dammstraße erst einige Meter des hellgrauen Pflasters aufriss, um anschließend an der selben Stelle neue Steine zu verlegen . . .

Den Uerdinger Willy Bernarding irritieren die Bauarbeiten vor seiner Haustür: „Seit Mai sind die Arbeiten vorbei. Ich verstehe nicht, warum die den Weg fünf Monate später wieder aufreißen und neue Steine verlegen.“ Absperrungen in dem selben Bereich hätten seit Monaten ein Betreten des Weges verhindert — „keine Ahnung warum, für mich sah das alles gut aus“, betont der 75-Jährige.

„Stoßkanten“, nennt der Pflasterer vor Ort den Grund. Wegen „minimaler Unebenheiten“ habe die Stadt die Pflasterarbeiten am Rheindamm nicht abgenommen. Die Arbeiter der dafür beauftragten Firma müssen also erneut ran — und etwa 70 Meter neu verlegen.. „Wir streiten uns seit Monaten darum, wer für die Kosten aufkommt.“

Auch Stadtsprecherin Angelika Peters bestätigt auf Nachfrage der WZ: „Das Pflaster wurde nicht korrekt verlegt und die Arbeiten deshalb nicht von uns abgenommen.“ Die Verletzungsgefahr wenn jemand über die Stoßkanten stolpere, sei zu groß. Daher habe die Stadt dem Unternehmen eine Frist bis Ende September eingeräumt, um auszubessern. „Zahlen muss das der Auftragnehmer. Wir wollen schließlich die Leistung, die wir beauftragt haben, bekommen.“

Anwohner Willy Bernarding ärgert sich aber nicht nur über die eine Baustelle vor seiner Haustür. Seit einigen Wochen klaffen tiefe Löcher an den Straßenrändern von Damm- und der angrenzenden Rheinhorststraße, daneben häufen sich die Erdhügel — drumherum die Absperrungen. Die Stadtwerke Krefeld verlegen dort neue Strom-, Gas- und Trinkwasserleitungen. Und Bernarding wundert sich: „Gestern wurde ein Teil der Straße geteert, heute ist wieder keiner da. Das sieht hier aus wie ein Saustall.“ Für Anwohner sei auch die Parksituation „unmöglich“, findet der 75-Jährige: „Hier stehen überall Halteverbotsschilder.“

SWK-Sprecher Dirk Hörstermann verteidigt die Bauarbeiten auf Nachfrage unserer Zeitung: Die Bauzeit sei von Ende Juni bis Anfang Oktober veranschlagt — alles laufe nach Plan. Er betont: Auch wenn nicht ständig Arbeiter auf der Baustelle zu sehen seien, „da wird durchaus gearbeitet“.

Derzeit seien Monteure unterwegs, um die Hausanschlüsse zu verlegen. „Deshalb sieht man gerade niemanden auf der Baustelle.“ In der kommenden Woche werde der Tüv die Arbeiten abnehmen. „Und dann werden auch die Gruben wieder verfüllt“, verspricht Hörstermann.

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