Premiere für das „KaDeOh“

Sozialkaufhaus hat eröffnet. Besucher loben das Angebot – Kritik gibt es aber für die Preise in einigen Bereichen.

Krefeld-Uerdingen. Erst wurde die Pappe von den Schaufenstern entfernt, dann öffneten die Mitarbeiter des "KaDeOh" die Pforte: Seit gestern gibt es im Second-Hand-Kaufhaus des Vereins Obdachlosenhilfe linker Niederrhein Waren aus zweiter Hand. Über ein Dutzend Neugierige hatte sich schon vor der offiziellen Eröffnung an der Oberstraße versammelt. "Die Resonanz war sehr gut", zog Horst Renner vom Vereinsvorstand am Ende des ersten Tages ein positives Fazit.

Allerdings musste er einräumen, dass noch einige Arbeit vor den ehrenamtlichen Helfern liegt. "Wir waren Sonntagnacht erst um vier Uhr hier raus, damit alles noch fertig wird. Aber viele Sachen aus dem Lager müssen noch ins Geschäft gebracht werden." Bei den ersten Besuchern kam das Angebot größtenteils aber recht gut an. "Es ist alles sehr ordentlich", lobt Petra Rips, die demnächst selbst einige Sachen spenden will.

Astrid Gampe findet die Übersichtlichkeit gut. "Mal schauen, was es so gibt." Ihr Sohn hat derweil schon einen Blick in die Kinderkleidung geworfen. "Ich gehe gerne in solche Geschäfte", sagt Helga Gromolke auf ihrem Rundgang, vorbei an Regalen mit Büchern oder DVDs, Kleiderständern oder Möbelstücken. "Man kann Schnäppchen machen."

Kritisch sieht sie allerdings die Preise bei Keramik und Glas. "Die sind zu hoch." Das sehen auch Konrad Kremers und Hedi Peerebooms so. "Für die Leute, die darauf angewiesen sind, ist das zu teuer." Allerdings, so Peerebooms, müsse der Laden auch erst einmal anlaufen.

"Gerade im Glasbereich haben wir auch hochwertige Artikel aus Haushaltsauflösungen", sagt Horst Renner. Die könne man nicht verschenken. Schließlich fließen die Erlöse auch in die Arbeit des Vereins. In Zukunft soll es in dieser Abteilung aber noch mehr günstige Sachen geben.

Während im vorderen Geschäftsbereich schon fleißig verkauft wird, liegt die Werkstatt des ehemaligen Fahrradladens Nibbeling noch brach. Eigentlich sollen dort Langzeitarbeitslose für den Arbeitsmarkt wieder fit gemacht werden.

"Anfang nächsten Jahres wird es soweit sein", sagt Renner. Ein Träger in Krefeld für eine Kooperation sei praktisch schon gefunden. "Er verfügt über die notwendige Zertifizierung für so eine Qualifizierungsmaßnahme."

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