Ohne Frauen geht bei den Schützen nichts

Stolz blicken Kompaniechef Hans Berke und Hauptmann Hans Meels auf das 50-jährige Bestehen ihrer Kompanie Bückeburger Jäger. Morgen stoßen sie im Greiffenhorst Schlösschen auf das Jubiläum an.

Krefeld-Linn. Am 11. Juni 1960 beschloss eine Mitgliederversammlung der Gesellschaft Greiffenhorst, am Linner Burg-, Trachten- und Heimatfest mit einer eigenen Kompanie teilzunehmen: Das war die Geburtsstunde der Linner Schützenkompanie Bückeburger Jäger. Morgen feiern die Schützen ihr 50-jähriges Bestehen im Greiffenhorst Schlösschen.

Hans Berke (73) und Hans Meels (71) gehören zu den Gründungsmitgliedern der Kompanie und erinnern sich an die Anfänge. "Zu Beginn waren wir noch 12 bis 15 Mitglieder", erzählt Berke, der seit 1965 Vorsitzender und Kompaniechef ist. Heute sind sie 21 Mann, zwischenzeitlich hatten die Schützen sogar über 30 Mitglieder. "Aber wir können uns nicht beschweren, zumal wir viele junge Leute dabei haben. Der Jüngste ist gerade mal 13 Jahre alt", stellt Major Berke fest und streicht sich dabei über seine Ausgehuniform.

Insbesondere mit den jungen Jägern müssen die Alteingesessenen viel mitmachen. "Während eines Schützenfestes wurden Hans Meels und ich geteert und gefedert. Aber wir sind für jeden Spaß zu haben", erinnert sich der Kompaniechef. Einmal im Monat treffen sich die Schützen in ihrem Stammquartier En et Büdchen an der Königsberger Straße und tauschen sich aus, sammeln Geld für Veranstaltungen und sitzen beisammen.

Wer dabei denkt, es handele sich um einen typischen Männerverein, bei dem die Herren die Zeit ohne Ehefrauen genießen, der täuscht sich. "Wir haben sozusagen einen Verein im Verein gegründet", erzählt Heike Prell lachend. "Wir sind die Bückeburger Frauen und treffen uns zeitgleich im Vereinsheim."

Ohne ihre Frauen kämen die Jäger ohnehin nicht zurecht: "Sie kümmern sich bei Festlichkeiten um Essen und Dekoration und um vieles mehr", erklärt Berke. Sie werden auch automatisch zu passiven Mitgliedern, wenn ihre Männer in die Kompanie eintreten. Zum Jubiläum haben die Frauen auch schon einige Überraschungen geplant. Unter anderem schenken sie den Schützen Hemden mit Jubiläumswappen zum 50-jährigen Bestehen.

Der Höhepunkt für die Bückeburger ist das Schützenfest, das alle drei Jahre stattfindet. "Dann herrscht vier Tage Ausnahmezustand", sagt Berke lachend. Zwei Monate davor übt die Truppe das Marschieren und Gewehrhalten. "Aber auch unser alljährlicher Einsatz beim Flachsmarkt macht immer wieder Spaß", ergänzt Hauptmann Hans Meels. Wenn möglich unternehmen die Schützen auch gemeinsame Ausflüge, bei denen die Frauen natürlich nicht fehlen dürfen.

"Wir sind sehr stolz, dass unser Verein so lange Bestand hat", gibt der Vorsitzende zu. Dass es ihnen nicht an Nachwuchs mangelt begründet er damit, dass das Gemeinschaftsgefühl und der Spaß an der Sache auch auf neue Mitglieder überspringt. "Das wird in Zukunft hoffentlich auch so bleiben."

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