Krefeld Neuer Wohnraum für Uerdingen

Da, wo einst die Klostergärten waren, soll bis Anfang 2018 moderner Wohnraum entstehen. Im Oktober starten die Bauarbeiten.

Krefeld. Seit dem Wochenende sind die Vertragsverhandlungen mit der Eigentümerin aus Serbien unter Dach und Fach: Das ehemalige, denkmalgeschütze und seit Jahren leerstehende Volksbankgebäude an der Niederstraße in Uerdingen soll Teil des „Franziskaner-Ensembles“ werden — einem modernen Wohnkomplex, der in großen Teilen auf dem Gelände der ehemaligen Offsetdruckerei Schotte an der Bruchstraße Ecke Patersgasse entstehen soll.

Krefeld: Neuer Wohnraum für Uerdingen
Foto: von Ameln

Nach mehr als 60 Jahren war beim inhabergeführten Familienunternehmen Schotte 2013 Schluss. Weil der Unternehmer sich dafür habe engagieren wollen, seinen Stadtteil zu beleben, habe Schotte ihn nach einer Idee gefragt, wie man das leerstehende Volksbankgebäude nutzen könne, erinnert sich der Uerdinger Finanz- und Wirtschaftsberater Michael von Ameln. Für seine Offsetdruckerei hatte Schotte zu diesem Zeitpunkt bereits einen Investor gefunden, der allerdings wenige Tage später absprang. „Zum Glück“, sagt von Ameln.

Zusammen mit dem Krefelder Architekten Erich Rateiczack und dem aus Düsseldorf stammenden Architekten Türkay Baran entwickelte Schotte in den vergangenen drei Jahren einen Entwurf: Der zeigt einen Komplex mit 21 Eigentumswohnungen, der in einer L-Form aus drei Häusern auf dem Gelände der alten Offsetdruckerei errichtet und einen grünen Innenhof bekommen soll.

Alle Wohnungen sollen einen barrierefreien Zugang haben und unter dem Gebäude sollen 26 Tiefgaragenplätze entstehen. Durch Geothermie wird die gesamte Heißwasser- und Heizenergie aus Erdwärme erzeugt. „Dies ermöglicht günstige Wohnnebenkosten“, erklärt Schotte. In Abstimmung mit der Denkmalbehörde der Stadt Krefeld gab es bereits 2015 eine Baugenehmigung. Die Stadt habe zudem, so von Ameln, das gegenüberliegende Grundstück an der Bruchstraße Ecke Patersgasse erworben, um es dem Neubau als neue Grünanlage anzugliedern. Heute ist dort ein Schotterparkplatz.

„Wir nennen die gesamte Baumaßnahme Franziskaner-Ensemble, da hier im Jahr 1656 der Grundstein für ein Franziskanerkloster gelegt wurde“, sagt Alexander Würz. Der Bauunternehmer aus Erkelenz soll das Projekt baulich umsetzen.

Das alte Volksbankgebäude an der Niederstraße, das bis Anfang des 19. Jahrhunderts zum Kloster gehörte, soll saniert und dann über den Gartenbereich mit dem Neubaukomplex verbunden werden. Letzterer wird auf dem früheren Areal der Klostergärten stehen.

Im denkmalgeschützten Gebäudebereich an der Niederstraße sollen weitere sieben Einheiten entstehen, von denen zwei als Büro oder Praxis genutzt werden sollen. Die verbleibenden fünf Einheiten sollen als Wohnraum errichtet werden. „Hierfür muss der Bauantrag allerdings erweitert werden“, sagt von Ameln. Denn die alte Eigentümerin hatte für das leerstehende Gebäude ursprünglich eine Gastronomie mit angeschlossenem Biergarten geplant. Wenn der Bauantrag bis August gestellt werde, könnten die Planungen Ende diesen Jahres abgeschlossen sein, rechnet der Wirtschaftsberater vor.

Die 21 Eigentumswohnungen auf dem Gelände der ehemaligen Schotte-Druckerei sollen bereits ab Oktober gebaut und bis Januar 2018 fertiggestellt sein. Die Preise liegen zwischen 2950 und 3450 Euro je Quadratmeter. Laut von Ameln sind drei der Wohnungen bereits verkauft, für sechs weitere gebe es Reservierungen.

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