Linn: Ein Team füllt den Winkmannshof mit Leben

Nach 14 Monaten Leerstand haben die Türen des historischen Gebäudes wieder geöffnet. Ein halbes Jahr lang wurde kräftig saniert.

Linn. Die Türen des Winkmannshofes in Linn sind wieder weit geöffnet, das knapp zwanzig Köpfe zählende Service- und Küchenteam steht für die Gäste bereit. Nach rund 14 Monaten Leerstand und einem halben Jahr Umbauzeit strahlt das Haus in neuem Glanz und schlägt einen Bogen von der Tradition zur Modernen.

Die Gäste haben in dieser Woche bereits die Sonnenterrasse erobert. Unter den alten Bäumen sitzen die Menschen an Holztischen und lassen den Blick über die Linner Burg schweifen. Vor sich haben sie einen Cappuccino und ein überdimensionales Stück Kuchen. "Wir haben heute Bienenstich, Apfel-, Himbeer- und Käsekuchen gebacken", sagt Küchenchef Markus Schlag mit einem Schmunzeln. "Ein Kuchen hat einen Durchmesser von 47 Zentimetern." Die Stücke sind dementsprechend und lecker.

Im Restaurantbereich des früher als Verwalterhof der Burg Linn dienenden Hauses von 1793 sind die alten Tische einladend gedeckt. "Rein optisch haben wir hier und im Kaminzimmer nicht viel geändert", berichtet Gastgeberin Petra Köpke beim Rundgang. "In diesem Bereich wie auch auf der Terrasse können sich die Gäste in der warmen Jahreszeit klassische Gerichte, die auf neue Art zubereitet werden, genießen.

Der Küchenchef denkt bei dieser Beschreibung an Kalbstafelspitz mit grüner Soße und Bouillon-Kartoffeln. "Wie wäre es denn mit kölschen und niederrheinischen Tapas?", schlägt der Kölner in seinem völlig neu eingerichteten Reich vor. "Das ist beispielsweise Kartoffelpüree mit Blutwurst und Apfel-Vanille-Chutney. Bald offerieren wir die Spargelkarte, danach kommen die Sommergerichte. Und das Eis stellen wir natürlich auch selbst her."

Rainer Gryczka, der neue Betreiber, und seine "rechte Hand", Marko Tansek, wollen in heimeliger und gemütlicher Atmosphäre bodenständige Schmankerln aus frischer regionaler Küche servieren, nichts Abgehobenes.

Nicht jeder, der kommt, muss essen. Köpke: "Wir freuen uns auch über Leute, die abends auf ein Glas Wein oder Bier hereinschauen. Sie finden dann im Barbereich und in der Ecke mit den hohen schwarzen Ledermöbeln einen angenehmen Platz."

Essen die Abendgäste gerne im alten Teil des Hauses, haben die Besucher mittags die helle Tenne für sich entdeckt. Dort besteht das Mobiliar aus hohen dunklen Korbstühlen mit hellen Sitzkissen und weißen Kerzen in silbernen Leuchtern. Gleich gegenüber der Tenne liegt der Lieblingsbereich der Gastgeberin. "Es ist der Lichthof mit seinem alten Straßenpflaster, der einst als Abstellkammer diente." Er ist noch nicht ganz komplett eingerichtet, wird aber bald als Raucherbereich dienen. "Hier können wir auf einer großen Leinwand zum Beispiel die Fußball-WM zeigen", sagt Köpke. Hinter den hohen Fenstern verbergen sich die Büros und Dienstbotenräume.

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