Krimifans auf Mördersuche

Liebhaber des Thrillers haben beim Verein Zirkel eine Geschichte voller Intrigen und Familienfehden nachgespielt.

Krefeld. Wer in der geselligen Runde hat Giovanna Fabriziano ermordet? Diese Frage haben sich die Teilnehmer des interaktiven Krimiabends beim Verein Zirkel gestellt — und so eine Geschichte voller Intrigen, Heimlichkeiten und Familienfehden zum Leben erweckt.

Die Kriminalgeschichte spielt in der kleinen Ortschaft Höxter. Dort braut Familie von Seebrück schon seit einer Ewigkeit Bier. Der größte Konkurrent ist Familie Fabriziano, die im selben Ort aktiv ist. Die Familien liegen schon seit vielen Jahren im Clinch. Vor kurzem wurde die Tochter der Fabrizianos ermordet. Der Verdacht fällt natürlich auf die Seebrücks.

Jeder der Teilnehmer des Krimiabends übernimmt in diese Geschichte die Rolle eines Familienmitglieds der Seebrücks. Einer von ihnen spielt den heimlichen Mörder. Jetzt gilt es, durch geschickte Fragen zu klären, wer für die schreckliche Tat verantwortlich sein könnte. Dabei versuchen die Spieler ihre Rollen authentisch zu mimen.

Schnell wird klar, dass jedes Familienmitglied ein Motiv für die Tat hatte. Georg steht permanent unter Alkoholeinfluss und hat dem Opfer versteckt kostspielige Geschenke gemacht. Hildegard wurde im Konzern immer vernachlässigt und vermutet, dass die Tote ihre Katze überfahren hatte. Johannes hat sich heimlich mit dem Opfer getroffen. Es entsteht ein Geflecht aus Lügen und Intrigen.

Das Krimi-Spiel gleicht dabei einer Art Improvisationstheater. Es ist amüsant anzusehen, wie Stefan Merkens den schusseligen Georg spielt und Erika Stein als Hildegard immer wieder mit ruhiger, kühler Stimmer betont, dass ihre „Mimi“ überfahren wurde.

Der interaktive Krimi wird durch Rolf Norbisrath geleitet. In regelmäßigen Abständen gibt er der Runde Hinweise, die verschiedene Spieler belasten. Diese müssen sich dann den bohrenden Fragen der Mitspieler stellen. Warum wurde bei Adelheid eine Pistole gefunden und wer hat den Wecker im Schlafzimmer von Johannes und Jeanette eine Stunde zurückgestellt?

Die Teilnehmer antworten gemäß eines zuvor ausgehändigten Charakterprofils, lassen aber immer wieder auch eigene Ideen einfließen. Zur Atmosphäre tragen auch die individuellen Verkleidungen der Teilnehmer bei. Stephan Ripper hat sich passenderweise ein Kissen unter das Hemd gesteckt, um Braumeister Johannes zu mimen und Erika Stein legt im Laufe des Abends sogar eine tote Plüschkatze auf den Tisch.

Entweder war das Geflecht aus kuriosen Machenschaften der einzelnen Familienmitglieder zu unübersichtlich oder der Spieler, der die Rolle des Mörders mimte, konnte sein Geheimnis zu gut vertuschen. Während des unterhaltsamen Krimi-Spiels konnte die Frage, wer Giovanna Fabriziano ermordet hat, zumindest nicht geklärt werden. Die gute Laune der Krimifans beeinflusste das allerdings nicht.

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