Sicherheit : Müll, Drogen und Autorennen sorgen am Rhein in Uerdingen für Ärger
Uerdingen Rund 50 Bürger haben sich zusammengetan und wollen nun eine Petition verfassen, in der sie der Stadt Krefeld vorschlagen, was diese gegen Gelage, Lärm und Müll unternehmen soll.
Wenn die Temperaturen steigen, steigt auch der Geräuschpegel, dröhnen die Bässe nachts am Uerdinger Rheindeich. Und nicht nur das. An den Wochenenden und in den Ferien finden dort laut Aussage der Anlieger wilde Gelage von Jugendlichen und jungen Erwachsenen statt, die in Hauseingänge und Beete urinieren, Müllberge hinterlassen und schlaflose Nächte für die Bürger bringen. Die wehren sich jetzt, weil sie „endlich wieder in Ruhe leben möchten“ und verfassen eine Petition.
Auf Initiative von Anlieger Bernhard Rosenbaum trafen sich die Nachbarn der Kronenstraße jetzt, um über geeignete Maßnahmen zu sprechen, damit der kürzlich erst neu gestaltete Rheindeich „wieder lebenswert wird“, wie sie sagen.
„Warum fährt die Polizei nicht öfter Streife?“
Der Unmut ist groß bei den knapp 50 Menschen, die sich in den viel zu kleinen Versammlungsraum zwängen. Sie fühlen sich von Stadt, Polizei und Kommunalem Ordnungsdienst (KOD) alleine gelassen. „Dass der KOD personell aufgestockt wurde, ist in Uerdingen nicht zu bemerken“, sagt ein Anwesender. „Warum fährt die Polizei hier nicht öfter Streife?“, fragt ein anderer.
Die Liste der Beschwerden ist lang: „Abends geht es los: Der Deich wird zur Rennbahn für Motorräder, Autorennen finden ab Zollhof über die Kronenstraße statt, es werden Alkohol und Drogen konsumiert, es ist schlimmer als am Ballermann, es gibt lautstarke Dialoge mit den Gästen des Partyschiffes, morgens treten sich die Hunde Glasscherben in die Pfoten, Picknick-Reste bleiben liegen, es wird auf der Mauer getanzt, muss denn wieder etwas passieren?“
Damit erinnern die Anwesenden an das vergangene Karnevalsfest, als an Altweiber mehrere hundert betrunkene Jugendliche am Rheindeich den Auftakt in die närrische Zeit feierten und die Situation zu eskalieren drohte. Am Abend waren dort rund 800 bis 1000 zumeist junge Jecken am Rheinufer. Die Stimmung war aufgeladen, das Gelände unübersichtlich, als um 20.35 Uhr eine Jugendliche den Halt verliert und an der Böschung am Rheindeich abrutscht. Danach ließ die Polizei den Platz räumen.