Zukunft Krefeld soll Stadt am Rhein werden

Handlungskonzept für Uerdingen wird gefördert. Stadtteil will insgesamt schöner werden.

Arbeiten, wohnen und entspannen am Rhein: Der Fluss soll imageprägend für die Stadt werden.

Arbeiten, wohnen und entspannen am Rhein: Der Fluss soll imageprägend für die Stadt werden.

Foto: Bischof, Andreas (abi)

Krefeld. Uerdingens tolle Lage am Rheinufer eröffnet dem Stadtteil besonders gute Entwicklungschancen. An rund 20 prägnanten Stellen — wie beispielsweise der Herrichtung einer attraktiven Rheinuferpromenade, der Nutzung der Herbertzhäuser und der neuen Gestaltung des historischen Marktplatzes bis zur Erschließung des Bahnhofes — soll der Stadtteil zukunftsorientiert und schön werden, sollen seine Sahnestückchen besser herausgearbeitet werden.

Dies kann angesichts der Stadtkassen nur mit Fördergeldern, sprich: mit Hilfe des integrierten Handlungskonzeptes erfolgen.

Die Zeichen, dass dieses Konzept starten kann, stehen auf Grün. „Die Bezirksregierung in Düsseldorf hat jetzt mitgeteilt, dass das Vorhaben förderungswürdig ist, dass die Gelder fließen“, berichtet Bezirksvorsteher Jürgen Hengst auf der jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung mit Freude. Nun könne noch in diesem Jahr ein externes Gutachten in Auftrag gegeben werden. Hengst: „Die Verwaltung arbeitet zurzeit an der Grundlagen-Ermittlung. Das beinhaltet Bestandsaufnahme, Problemanalyse und Handlungsempfehlungen.“

Faktoren seien beispielsweise die Entwicklung der Einwohnerzahl und des demografischen Wandels, der Bestand der Kindergärten und der Quartierseinrichtungen.

Die Realisierung der Projekte sei nicht nur wichtig für Uerdingen, findet Hengst. Sie seien bedeutsam für die gesamte Stadt. „Wir müssen ganz Krefeld an den Rhein bringen“, sagt er. „Zugegeben: Köln hat noch den Dom. Aber Düsseldorf wäre nicht so bekannt, wenn es nicht betonen würde, am Rhein zu liegen. Die Stadt wird erst durch ihre Rheinnähe wahrgenommen. Das müssen wir auch hinkriegen.“

Darüber hinaus erläuterte der Politiker im Gespräch mit der WZ, dass die Zukunft des Stadtteils nach wie vor mit der Verwirklichung des Projekts Rheinblick zusammenhänge. „Es ist das Schlüsselprojekt.“ So steht es auch in der Verwaltungsvorlage zum Handlungskonzept: „Aufgabe des Handlungskonzeptes muss es sein, die Entwicklung dieser Flächen zu unterstützen, ihre neue Nutzung und Gestaltung in das Umfeld einzupassen und die Rheinfront zu gestalten.“

Hengst: „Unmittelbar an der Wasserkante soll eine Uferpromenade samt Radweg als überregionale Verbindung entstehen.“ Die historische Grünanlage auf dem Deich entlang der Kronenstraße sollte im Norden nicht Am Zollhof enden, sondern am Rheinufer entlang parallel zur Dujardinstraße weitergeführt werden. Dies ist für Hengst ein gutes Beispiel: „Die Aufenthaltsqualität der Dujardinstraße muss aufgewertet werden. Das schaffen wir aus eigenen Mitteln nicht.“

Die Nutzung der Herbertzhäuser sieht der Sozialdemokrat in Zusammenhang mit dem historischen Marktplatz und dem Platz um St. Peter. Das nördliche Haus des Dreierensembles, das früher die Bücherei beherbergte, könnte als multifunktionales Bürger-, Bildungs- und Kulturzentrum genutzt werden. Der historische Marktplatz soll wieder das „Zentrum bürgerlichen Lebens“ werden. Sitzbänke entlang der Platanenreihen und die Ausweitung der Außengastronomie sollen zur Belebung beitragen. „Die Überlegung ist umstritten und ginge wohl nur mit einer Verringerung der Parkplätze“, sagt Hengst. Er will das Thema vielleicht durch eine Bürgerbefragung klären.

Er möchte auch den Vorplatz von St. Peter moderner gestaltet wissen, um das Kirchengebäude mehr in den Vordergrund zu rücken.

Ganz wichtig ist für Hengst der Bahnhof und seine Anbindung ans Zentrum. „Es ist der richtige Platz, um über die Niederstraße in die Innenstadt zu starten; zurzeit allerdings ist es noch eine Katastrophe.“

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