Kostüme: Piraten helau, Schützen eher mau

Der Karnevalservice Bastian hat an den Jecken gut verdient.

Krefeld-Uerdingen. Er hat viel gearbeitet und viel verdient: „Das waren 14-Stunden-Tage, dafür hatten wir im Vergleich zum Vorjahr aber auch ein Umsatzplus von 15 Prozent.“

Kurt Bastian ist Gründer und Inhaber vom Karnevalservice Bastian und er zieht eine Bilanz der tollen Tage. Das Karnevalsgeschäft sei naturgemäß äußerst wichtig für sein Geschäft, er beziffert den durchschnittlichen Anteil am Jahresumsatz auf „zwei Drittel“, aber in diesem Jahr sei die Nachfrage besonders groß gewesen.

Er hält das Geschäft mit dem Karneval für azyklisch. Wenn es wirtschaftlich längere Zeit nicht so gut gelaufen sei, würden die jecken Produkte boomen: „Nach dem ganzen Gerede über die Krise, wollen die Leute wieder feiern.“

Der diesjährige Kassenschlager waren Piratenkostüme: „Das ist aber nicht neu. Das geht jetzt schon seit fünf Jahren so, wegen ’Fluch der Karibik’“. Das Jack-Sparrow-Outfit sei mittlerweile Trend und Klassiker zugleich. „Und das“, betont Bastian, „gelte sowohl für Männer als auch für Frauen.“

Natürlich würden die Frauen bei ihren Kostümen großen Wert auf den erotischen Aspekt legen: „Die wollen schon sexy aussehen.“ Allerdings sei das bei Männern mittlerweile ähnlich: „Früher haben die sich auch gerne mal zum Affen gemacht. Aber heutzutage wollen die auch nett aussehen.“ Größere Unterschiede bei den Geschlechtern gebe es bei den Kindern: „Jungs stehen auf Cowboys, Mädchen auf Prinzessinnen.“

Nicht ganz so gut wie das Geschäft mit den Kostümen ist das mit dem „Wurfmaterial“ gelaufen. „Das liegt wohl daran, dass wir keine Süßwaren anbieten. Schließlich sind wir kein Metro.“ Stattdessen könne man bei ihm Bälle, Jo-Jos und Plüschtiere kaufen. Aber das, bedauert er, sei nicht so gut angekommen: „Vermutlich ist das einfach zu teuer. Das sind ja immerhin mindestens 50 Cent pro Wurf. Und wenn man dann sieben Kilometer überstehen muss, geht das wohl zu sehr ins Geld.“ Deshalb werde er das Sortiment beim Wurfmaterial in der nächsten Saison reduzieren.

Mit ähnlich gedämpften Erwartungen sieht er der bald anlaufenden Schützen-Saison entgegen. Das sei nicht sein Kerngeschäft: „Die Uniformen werden für jeden Verein speziell entworfen. Das machen Schneidereien, nicht wir.“

Ganz außen vor steht er dennoch nicht. Man könne bei ihm die typischen weißen Schützen-Handschuhe aus Baumwolle kaufen, außerdem diverse Dekorationsartikel: „Und natürlich die Biermarken.“

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